Der letzte Space-Shuttle-Flug "Atlantis" ist auf dem Heimweg
19.07.2011, 10:55 Uhr
Die "Atlantis" nach dem Abdocken von der Internationalen Raumstation.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Mit dem Abdocken der "Atlantis" von der Internationalen Raumstation beginnt der letzte Flug einer US-Raumfähre. Nach mehr als 30 Jahren ist das Space-Shuttle-Programm der USA bis auf Weiteres eingestellt. Nun sollen Privatunternehmen die Lücke schließen. Bis dahin ist die NASA auf Mitfluggelegenheiten in russischen Sojus-Kapseln angewiesen.
Der Abschiedsbesuch des Space Shuttle "Atlantis" bei der Internationalen Raumstation ISS ist beendet. "Wir schließen diese Klappe und auch ein Kapitel in der Geschichte unserer Nation", sagte der auf der ISS stationierte US-Astronaut Ronald Garan, als die Luken des Space Shuttles geschlossen wurden. Die US-Raumfähre mit vier amerikanischen Astronauten an Bord dockte um 8.28 Uhr deutscher Zeit von dem Außenposten der Menschheit im All ab. Nach ihrem zweitägigen Heimflug zu Erde soll sie am Donnerstag in Cape Canaveral (Florida) landen. Ihre Rückkehr beendet die Ära der bemannten Raumfahrt in den USA für unbestimmte Dauer. Das Shuttle-Zeitalter währte 30 Jahre.
Der Bau der ISS war nur mit Hilfe der Raumtransporter möglich, da nur sie große Lasten in den Weltraum und zurück zur Erde schaffen konnten. Der Abschied der "Atlantis"-Crew vor dem Abdockmanöver war entsprechend emotional. Die Astronauten umarmten die sechs amerikanischen, russischen und japanischen Bewohner der Station und überreichten ihnen Geschenke, darunter ein Shuttle-Modell mit den Unterschriften vieler Weltraum-Veteranen.
US-Flagge als Hoffnungsträger

Während des Abdockmanövers ist die Atlantis rund 350 Kilometer über dem Parzifischen Ozean.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Die Mannschaft hinterließ auch eine kleine US-Flagge, die während der ersten Shuttle-Mission 1981 an Bord der "Columbia" mitgeflogen war. Sie soll dort, wo die Fähren immer an die ISS andockten, die Stellung halten, bis das nächste US-Raumschiff dort anlegt. Jedoch frühestens 2015 soll eine neue US-Raumfähre, an der die NASA derzeit in Zusammenarbeit mit einer privaten Firma arbeitet, einsatzbereit sein.
Bis dahin werden US-Astronauten auf die russischen Sojus-Raketen angewiesen sein, um zur ISS zu kommen. Der Transport eines Astronauten in der Rakete kostet 50 Millionen Dollar (35,6 Millionen Euro). Die 135 Flüge, welche die Space Shuttles über die Jahre absolvierten, kosteten jeweils 450 Millionen Dollar. Die ausgemusterten US-Raumfähren sollen in verschiedenen Museen ausgestellt werden.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa