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Extrem starke Bausteine Bilder zeigen Sonnenmagnetfeld

Vorbereitungen zum Start des Sonnenobservatoriums "Sunrise"  im nordschwedischen Kiruna.

Vorbereitungen zum Start des Sonnenobservatoriums "Sunrise" im nordschwedischen Kiruna.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Das größte bisher gebaute fliegende Sonnenteleskop "Sunrise" hat erste neue Einblicke in magnetische Vorgänge auf der Sonne geliefert. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) im südniedersächsischen Katlenburg-Lindau konnten erstmals die kleinsten, nur einige Hundert Kilometer großen Bausteine des Sonnenmagnetfeldes sichtbar machen. Diese seien 3000 Mal stärker als das Erdmagnetfeld, teilte das Institut mit.

Die Strukturen sind zwar auch in Aufnahmen großer Teleskope von der Erde aus als helle Punkte sichtbar. Deren physikalische Eigenschaften wie etwa das Magnetfeld waren bisher aber unbekannt. "Ohne diese Kenntnisse fehlte eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein grundlegendes Verständnis der magnetischen Vorgänge auf der Sonne", sagte MPS-Direktor Prof. Sami K. Solanki, dessen Team im Fachblatt "The Astrophysical Journal Letters" über die Erkenntnisse berichtet. "Es war, als wollte man einen Ameisenhaufen untersuchen, ohne die einzelnen Ameisen erkennen und beschreiben zu können."

Gelungene Mission

Der Heliumballon stieg am 8. Juni 2009 planmäßig in die Höhe.

Der Heliumballon stieg am 8. Juni 2009 planmäßig in die Höhe.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Sunrise" war im Juni vergangenen Jahres von der europäischen Weltraumbasis "ESRANGE" im nordschwedischen Kiruna zu einer fünftägigen Reise um den Nordpol gestartet. Ein Heliumballon mit 130 Metern Durchmesser hatte das Sonnenteleskop, das einen Spiegeldurchmesser von einem Meter hat, bis auf eine Höhe von 37 Kilometern in die Stratosphäre getragen. Dort hatte das Observatorium die für die Sehschärfe des Teleskops störende Erdatmosphäre zu 99 Prozent unter sich gelassen.

Außer dem MPS waren zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen aus mehreren Staaten an "Sunrise" beteiligt. Die Vorbereitungen für die Mission hatten rund sechs Jahre gedauert.

Quelle: ntv.de, dpa

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