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Neues Verfahren kann Opfer einordnen Blutspuren verraten das Alter

Blutspuren im Schnee.

Blutspuren im Schnee.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Mit einem neuen Verfahren können Forscher aus einer Blutspur das Alter des Verursachers herausfinden. Das Resultat der Untersuchung ist nicht Lebensjahr genau, sondern hat ein Streuung von neun Jahren. So kann das Opfer zumindest grob eingeordnet werden.

Forscher haben eine Untersuchungsmethode geschaffen, mit der sich aus den Zellen einer Blutspur zumindest grob auf das Alter des Opfers schließen lässt. Das Verfahren lasse sich im Prinzip bereits jetzt einsetzen, um Ermittlern bei der Suchen nach Verbrechensopfern oder vermissten Personen zu helfen. Das Team um Manfred Kayser von der Erasmus-Universität Rotterdam in den Niederlanden berichtet im Journal "Current Biology" über seine Resultate. Derzeit befindet sich der Test in der Validierung, um die nötigen Qualitätsstandards zu schaffen, teilte Kayser mit.

Bisher waren Kriminalisten auf andere Spuren angewiesen, zum Beispiel Haare, Zähne oder Knochen, wenn sie das Alter eines Opfers bestimmen wollten. Das neue Verfahren nutzt eine Eigenart der T-Zellen des Immunsystems. T-Zellen zählen zu den weißen Blutkörperchen und tragen viele verschiedene Andockstellen auf ihrer Oberfläche, mit denen sie Eindringlinge wie Viren, Bakterien oder Parasiten erkennen. Um möglichst viele fremde Strukturen zu erkennen, muss die Zahl der Andockstellen möglichst groß ausfallen.

Ringförmige DNA-Moleküle nehmen im Alter ab

Die Spurensicherung kann mit kleinsten Entdeckungen bei der Ermittlung weiterhelfen.

Die Spurensicherung kann mit kleinsten Entdeckungen bei der Ermittlung weiterhelfen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Dazu arrangieren die T-Zellen Teile ihrer Erbsubstanz neu. Im Zuge dessen und als Nebenprodukt entstehen kleine, ringförmige DNA-Moleküle in den Zellen. Sie haben den Namen "sj TRECs" (signal joint TCR excision circles). Ihre Zahl nimmt mit dem Alter des Menschen mit konstanter Rate ab. Mit dem neuen Test wird jetzt ermittelt, wie groß der Anteil der kleinen DNA-Moleküle am Gesamtgehalt der DNA in der Zelle ist, erklärt Kayser.

Das Resultat ermöglicht indes keine Aussagen, die auf das Lebensjahr genau sind, sondern hat eine breite Streuung von plus/minus neun Jahren. Damit lässt sich das Opfer aber immerhin in eine Altersspanne von 20 Jahren einordnen. Damit wäre klar, ob ein Kind, ein Erwachsener oder ein alter Mensch zum Opfer wurde.

Quelle: ntv.de, dpa

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