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Hohe Verdichtung auf dem Land Böden in Städten sind gut

Schweres Gerät auf den Feldern verdichtet den Boden.

Schweres Gerät auf den Feldern verdichtet den Boden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Quailität der Böden wird in Zeiten von Klimawandel und Überbevölkerung immer wichtiger. Durch Traktoren und Erntemaschinen wird die Bodendichte auf landwirtschaftlich genutzten Flächen immer höher. Gut dagegen schneiden bei Messungen die Böden in den Städten ab, berichten britische Forscher.

Böden in städtischen Lebensräumen sind einer Untersuchung britischer Wissenschaftler zufolge weniger verdichtet als landwirtschaftlich genutzte Flächen im Umland. Sie haben damit eine bessere Qualität als gemeinhin angenommen, schreiben die Forscher in den "Biology Letters" der Royal Society. Die Bedeutung städtischer Grünflächen für die Reinhaltung von Luft und Wasser, das Binden von Kohlendioxid oder die Verhinderung von Überschwemmungen müsse künftig stärker berücksichtigt werden.

Das Team um Jill Edmondson von der University of Sheffield hatte für ihre Untersuchung die Stadt Leicester in Großbritannien ausgewählt. Die Stadt umfasst eine Fläche von 73 Quadratkilometern, von denen 42 Quadratkilometer Grünfläche sind. Leicester liegt inmitten eines landwirtschaftlich genutzten Umfeldes. An mehr als 150 Stellen ihres Untersuchungsgebietes bestimmten die Wissenschaftler nun die Bodendichte bis in eine Tiefe von 14 Zentimetern.

Das Ergebnis: Die Böden sind im städtischen Lebensraum durchschnittlich weniger verdichtet als auf dem Land. Dies widerspreche der häufig geäußerten Vermutung, städtische Böden seien verkümmert und in ihrer Funktionalität eingeschränkt. Die hohe Bodendichte auf dem Land werde vor allem durch den Einsatz schwerer Maschinen verursacht, schreiben die Forscher.

Unter Büschen und Bäumen

Rasenmähen im Stadtpark von Hannover.

Rasenmähen im Stadtpark von Hannover.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

In der Stadt seien die Böden unterhalb von Rasenflächen oder Gärten am stärksten verdichtet. Dies liege vermutlich daran, dass die Flächen häufiger betreten und bearbeitet werden, etwa beim Mähen. Unterhalb von Büschen und Bäumen sei die Bodendichte am geringsten, weil diese Flächen seltener betreten werden und dort mehr organisches Material, zum Beispiel Laub, eingebracht wird.

Gerade solche Vegetation eigne sich demnach im städtischen Raum, um die Qualität der Böden zu erhalten und davon zu profitieren. In lockeren Böden könnte etwa Wasser leichter eindringen, was die Folgen von Überschwemmungen abschwächen könne.

Quelle: ntv.de, dpa

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