Zugspitze unter der Lupe Bohrungen im Frostboden
20.08.2007, 12:18 UhrDie 2.962 Meter hohe Zugspitze soll mit Blick auf den Klimawandel genauer erforscht werden. Dazu wird auf Deutschlands höchstem Gipfel im Permafrostboden eine rund 60 Meter tiefe Bohrung durchgeführt. Die Entwicklung der Bodenverhältnisse wird nach Angaben des Bayerischen Landeamtes für Umwelt (LfU) vom Sonntag dann mit elektronischen Temperatursensoren beobachtet, die ungefähr alle zwei Meter im Bohrloch angebracht werden. Einmal in der Stunde soll ein Computer die Daten abfragen.
In Deutschland gibt es nach Angaben von LfU-Sprecherin Katharina Stroh nur auf der Zugspitze, im Watzmannstock und auf dem Allgäuer Hauptkamm Bereiche mit Permafrostboden. Der Boden dort taue im Sommer an der Oberfläche auf, bleibe darunter aber stets dauergefroren. Die Zugspitze sei für das Projekt ausgewählt worden, weil sie so gut erschlossen sei, berichtete Stroh. Die Bohrung sollte eigentlich an diesem Montag (20. August) gestartet werden, musste aber wegen einer zuvor nötigen Felssprengung noch einmal verschoben werden.
Mit dem Projekt soll erforscht werden, wie sich der Permafrostboden angesichts des immer wärmeren Klimas verändert. Das Projekt auf der Zugspitze sei der deutsche Beitrag zu einem alpenweiten Beobachtungsnetz, sagte Stroh. Die Beobachtungen seien durchaus von praktischer Bedeutung, weil bei einem verstärkten Auftauen des Permafrostbodens mit einer Zunahme von Felsstürzen gerechnet werden müsse.
Quelle: ntv.de