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Vorbeugung von Cholera-Epidemien Colwell erhält Wasserpreis

Ein indisches Kind sucht im verschmutzten Tawi-Fluss nördlich der Stadt Jammu nach verwertbaren Dingen.

Ein indisches Kind sucht im verschmutzten Tawi-Fluss nördlich der Stadt Jammu nach verwertbaren Dingen.

(Foto: dpa)

Die Mikrobiologin Colwell hat der Übertragung von Cholera-Erregern durch Wasser den Kampf angesagt - mit verblüffenden Strategien. Für ihren "bahnbrechenden Eisatz" erhält sie jetzt den Stockholmer Wasserpreis.

Königliche Ehrung für erfolgreichen wissenschaftlichen Ehrgeiz und lebenslanges soziales Engagement: Die USA-Mikrobiologin Rita R. Colwell hat aus der Hand von Schwedens König Carl XVI. Gustaf den Stockholmer Wasserpreis in Empfang genommen. Die 76-jährige Professorin von der Universität Maryland erhielt die mit 150.000 Dollar (knapp 120.000 Euro) dotierte Auszeichnung für ihren "bahnbrechenden Einsatz zur Vorbeugung ansteckender Krankheiten, die durch Wasser verbreitet werden".

Colwell hat den Zusammenhang zwischen Cholera und schmutzigem Wasser untersucht.

Colwell hat den Zusammenhang zwischen Cholera und schmutzigem Wasser untersucht.

(Foto: dpa)

Colwell hatte Mitte der 60er Jahre nachgewiesen, dass bestimmte Cholera-Bakterien nicht nur direkt von Mensch zu Mensch, durch Nahrung oder Trinkwasser übertragen werden, sondern auch in Flüssen, Seen und Ozeanen unter bestimmten Bedingungen überleben können. Bis heute ist die Tochter italienischer Zuwanderer bei der Umsetzung dieser Entdeckung zur Früherkennung und Vorbeugung von Cholera-Epidemien in armen Ländern aktiv.

Bei der Weltwasserwoche in Stockholm kritisierte Colwell, dass die Hilfe zur Bereitstellung von sauberem Wasser für arme Menschen oft durch die Interessen der Helfenden bestimmt seien. Man müsse aber das Grundrecht auf sauberes Wasser "von unten nach oben statt von oben nach unten durchsetzen". Dies sei der einzig nachhaltige Weg.

Mit Saris Wasser filtern

Colwell selbst hat sich unter anderem an Projekten in Bangladesch beteiligt, um mit Frauen in Dörfern einfachste Methoden zur Filterung von Wasser einzuüben. Dabei wurden gebrauchte Saris genutzt, weil sei genau die richtige Faserdichte hatten und für alle zur Verfügung standen.

Quelle: ntv.de, dpa

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