Verschwundene Luftfahrtpionierin DNA-Analyse soll Rätsel lüften
20.12.2010, 16:59 Uhr
Insel Nikumaroro
1937 verschwindet Amelia Earhart auf ihrer letzten Station beim Flug um die Welt entlang des Äquators. Seitdem fehlt jede Spur von ihr - bis jetzt. Forscher finden drei Knochenfragmente auf Nikumaroro, einer Insel südlich von Hawaii.
Gut sieben Jahrzehnte nach dem letzten Flug der Luftfahrtpionierin Amelia Earhart könnte sich das Rätsel um ihr Verschwinden doch noch aufklären. US-Forscher untersuchen derzeit drei Knochenfragmente, die im Sommer neben altem Make-up, Glasflaschen und Muschelschalen auf einer Insel im Südpazifik entdeckt worden waren, berichtete der amerikanische Sender ABC. Die Insel Nikumaroro, rund 3000 Kilometer südlich von Hawaii, liegt auf der Route, die Earhart für ihren Flug um die Welt am Äquator entlang ausgewählt hatte.
Sie und ihr Navigator Fred Noonan hatten bereits drei Viertel der Strecke zurückgelegt, als sie am 2. Juli 1937 von Lae in Neuguinea zur Howard-Insel aufbrachen, um den letzten Abschnitt in Angriff zu nehmen. Seitdem fehlte jede Spur von der Amerikanerin, die fünf Jahre nach Charles Lindbergh 1932 als erste Frau im Alleinflug den Atlantik überquert hatte. Earhart wurde 1939 von einem Gericht in Kalifornien offiziell für tot erklärt.
Erbmaterial soll Aufschluss geben
Das Forscherteam in Oklahoma hofft, genug Erbmaterial aus den Knochensplittern gewinnen zu können, um es mit der DNA eines späteren Mitglieds der Earhart-Familie vergleichen zu können. Die Insel Nikumaroro hatte das Interesse einer Organisation, die nach verschollenen historischen Flugzeugen sucht, schon vor Jahren geweckt.
Die Gruppe, die sich Tighar nennt, hatte 2007 dort bei einer Expedition mehrere Knöpfe, den Reißverschluss einer Fliegerjacke und den Spiegel einer Puderdose geborgen. Alle Gegenstände waren in den 1930er Jahren in den USA hergestellt worden, wie Tighar-Direktor Ric Gillespie dem Sender sagte. Nun steht nur noch der Beweis aus, dass die Puderdose tatsächlich von Earhart stammt, die 1897 geboren wurde. Die Antwort wird laut Gillespie in wenigen Monaten von dem Ergebnis der DNA-Analyse erhofft.
Quelle: ntv.de, dpa