Unglück von Fukushima als Testfall DRC-Hubo gewinnt Roboter-Wettkampf
08.06.2015, 07:10 Uhr
DRC-Hubo im Einsatz.
(Foto: REUTERS)
Roboter kommen bereits in vielen verschiedenen Bereichen zum Einsatz. Die Geräte sollen auch in Notsituationen helfen. Welches darin am besten ist, wissen die Experten, nachdem sie ihre Maschinen in den USA gegeneinander antreten lassen.
Südkoreanische Wissenschaftler und ihr Roboter DRC-Hubo haben in den USA einen Wettbewerb zum Katastrophenschutz gewonnen, der die Havarie im japanischen Atomkraftwerk Fukushima als Beispielfall nutzte. Bei der zweitägigen Veranstaltung in Pomona östlich von Los Angeles im Bundesstaat Kalifornien setzte sich das Team Kaist gegen mehr als 20 Konkurrenten durch. Die Südkoreaner durften sich über ein Preisgeld von zwei Millionen Dollar (knapp 1,8 Millionen Euro) freuen.
Die Roboter mussten bei dem Wettbewerb eine Reihe von Aufgaben meistern, die sich nach einer Katastrophe stellen können. Bei der Zusammenstellung des Wettbewerbs hatten die Organisatoren das Fukushima-Unglück im Blick, wo im März 2011 nach einem Erdbeben das Kühlsystem ausgefallen war, was in drei Reaktoren zu Kernschmelzen führte. Die Roboter mussten etwa eine Tür durchqueren, ein Ventil öffnen, eine Wand durchschlagen sowie Treppen und Geröll überwinden.
DRC-Hubo kann sich kniend fortbewegen
DRC-Hubo setzte sich gegen 23 Konkurrenten durch - wie er selbst zum großen Teil Menschen nachempfundene Roboter. An dem Wettbewerb der Forschungsbehörde des US-Verteidigungsministeriums nahmen zwölf Teams aus den USA, fünf aus Japan, zwei weitere aus Südkorea, zwei aus Deutschland sowie jeweils eines aus Hongkong und Italien teil. Die US-Mannschaften IHMC Robotics und Tartan Rescue belegten die Plätze zwei und drei mit Preisgeldern von einer beziehungsweise einer halben Million Dollar.
DRC-Hubo schlug die Konkurrenzroboter Running Man von IHMC Robotics um sechs und Chimp von Tartan Rescue um mehr als zehn Minuten. An dem Roboter wird in der südkoreanischen Stadt Daejeon seit dem Jahr 2002 gearbeitet. Er ist 1,80 Meter groß und wiegt 80 Kilogramm. Seine "Einzigartigkeit" besteht nach Angaben des Teams Kaist darin, dass er sich aus dem Stand in eine kniende Position begeben und zugleich schnell fortbewegen kann.
Quelle: ntv.de, jaz/AFP