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Ausweitung der Schutzzone Dänemark will Tümmler retten

Die Zahl der Schweinswale in der Ostsee sinkt stetig. Tausende Tiere verenden in Fischereinetzen als Beifang. Dänemark will nun etwas dagegen tun und die Schutzzone deutlich erweitern. Greenpeace und Dänemarks Naturschutzverband kritisieren die Ausweitung der Schutzzone aber als unzureichend und ohne praktische Konsequenzen.

Der Bestand an Kleinen Tümmlern hat sich drastisch vermindert.

Der Bestand an Kleinen Tümmlern hat sich drastisch vermindert.

Dänemarks Behörden wollen die Schutzzone für die durch Fischerei und Schifffahrt stark gefährdeten Kleinen Tümmler (Schweinswale) ausweiten. Wie ein Sprecher des Naturschutzamtes in Kopenhagen heute bestätigte, soll die "Natura 2000"-Schutzzone im Großen Belt von 251 auf 592 Quadratkilometer ausgeweitet werden. Der Bestand des normalerweise etwa 1,50 Meter langen Kleinwals in der Nord- und Ostsee ist stark rückläufig: Jedes Jahr verfangen sich tausende Tiere in Fischereinetzen und verenden darin als Beifang.

In den dänischen Gewässern zwischen Nord- und Ostsee, zu denen der Große Belt gehört, hat sich der Bestand an Kleinen Tümmlern nach Schätzungen heimischer Experten zwischen 1994 und 2005 von 28.000 auf 11.000 Tiere drastisch vermindert. Die Umweltorganisation Greenpeace und Dänemarks Naturschutzverband kritisierten die Ausweitung der Schutzzone als unzureichend und ohne praktische Konsequenzen. Sie verlangen, dass alle Fischereifahrzeuge in den betroffenen Gebieten Pinger einsetzen. Diese Signalgeber können mit ihren Geräuschen die Wale vertreiben. Pinger sind den Angaben zufolge bisher nur in der Nordsee für größere Fangschiffe vorgeschrieben.

Der dänische Fischerei- und Landwirtschaftsminister Henrik Høegh meinte in der Zeitung "Politiken", Pinger seien "wahrscheinlich das beste Werkzeug, um das Verenden von Tümmlern als Beifang zu verhindern". In der Ostsee gibt es nach übereinstimmenden Schätzungen nur noch wenige hundert Exemplare des einzigen hier heimischen Wales.

Quelle: ntv.de, dpa

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