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Tod kommt am Geburtstag Der Stress macht's

Die Annahme, dass viele kranke, ältere Menschen versuchen, ihren letzten Geburtstag zu feiern und danach sterben, ist offensichtlich Humbug. Laut einer Studie sorgen vor allem Stress und Alkohol für ein erhöhtes Sterberisko an Geburtstagen. Bei Männern steigt dieses Risiko um 29 Prozent, die Frauen kommen dabei etwas besser weg.

Related contentAm Geburtstag ist das Sterberisiko besonders hoch. Die Wahrscheinlichkeit für den Tod sei dann um 14 Prozent höher als an den übrigen Tagen des Jahres, berichtet die "Apotheken Umschau" mit Verweis auf Forscher der Universität Zürich. Das Team um Vladeta Ajdacic-Gross hatte Sterbedaten von zwei Millionen Menschen der Jahre 1969 bis 2008 ausgewertet. Ein Grund sei vor allem bei Älteren erhöhter Stress rund um den Ehrentag. Demnach ist dann das Risiko besonders groß, an einem Herzinfarkt, Schlaganfall, Suizid oder Unfall zu sterben. Auch das Risiko, am eigenen Geburtstag an Krebs zu sterben, liegt laut der Schweizer Forscher um zehn Prozent höher als an anderen Tagen.

An Geburtstagen registrierten die Forscher nach Angaben der Universität insgesamt 18,6 Prozent mehr tödliche Herzinfarkte als sonst. Bei Frauen sei das Risiko, an einem Schlaganfall zu sterben, um 21,5 Prozent erhöht. Für Männer steige zudem das Risiko für tödliche Unfälle, darunter insbesondere Stürze, um 29 Prozent. Nach Vermutungen der Forscher sind diese oftmals eine Folge von erhöhtem Alkoholkonsum an dem Tag.

Die Wissenschaftler widersprechen damit der Annahme, dass viele kranke, ältere Menschen versuchen, ihren letzten Geburtstag zu feiern und danach sterben. Viel eher sei eine der Ursachen Stress, an dem insbesondere ein älterer Mensch dann eher leide als an anderen Tagen. Die Originalstudie wurde in den "Annals of Epidemiology" veröffentlicht.

Quelle: ntv.de, dpa

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