Mine oder Metallsplitter Detektor unterscheidet
01.10.2007, 15:54 UhrForscher der Universität Rostock haben ein Minensuchgerät entwickelt, das die bisher hohe Zahl von Fehlermeldungen deutlich reduziert. Mit dem Metalldetektor könne sogar erkannt werden, welche Mine im Boden vergraben ist, sagte Hendrik Krüger vom Institut für Allgemeine Elektrotechnik bei einer Konferenz des Projektverbunds Humanitäres Minenräumen in Rostock. Bei gängigen Detektionssystemen werde jeder Granatsplitter oder Nagel als mögliche Mine erkannt, im Rostocker Detektor sei eine Datenbank mit den vor Ort verlegten Minen integriert. So könne die derzeitige Zahl von bis zu 1.000 Fehlermeldungen pro gefundener Mine deutlich gesenkt werden.
Voraussetzung sei aber, dass die Mine Metall enthält. Plastikminen könnten nicht aufgespürt werden, sagte Krüger. Dagegen funktioniere das mit einem Laptop verbundene Rostocker System auch in Böden mit hohem Magnetitanteil, wie sie beispielsweise in Kroatien zu finden sind. Dort hätten gängige Detektoren Schwierigkeiten, Minen zu finden. Problematisch seien aber auch selbstgebaute Minen, von denen es keine Bauunterlagen gibt. Auch ergäben sich technische Schwierigkeiten, wenn sich in wenigen Zentimetern Entfernung von der Mine noch ein Metallsplitter befindet. "Eine 100-prozentige Räumrate bekommen auch wir nicht hin", betonte Krüger.
Landminen sind als Hinterlassenschaften bewaffneter Konflikte eine Bedrohung für die Bevölkerung in Kriegsregionen. Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 100 Millionen Landminen vergraben und fordern auch noch Jahre nach den Kriegen Opfer.
Zu der Rostocker Tagung des Projektverbundes treffen sich am Montag und Dienstag elf deutsche Forschungsgruppen vorwiegend aus Universitäten und Fraunhofer-Instituten. Ziel der bisherigen, vier Jahre dauernden und vom Bund geförderten Forschung war es, neue Methoden wie Bildgebung oder Simulationsverfahren zur Berechnung von Metalldetektorsignalen zu entwickeln.
Quelle: ntv.de