Schutz vor Demenz Forsches Spazierengehen
21.02.2007, 09:40 UhrSchon mit regelmäßigem "forschem" Spazierengehen können Senioren ihr Risiko für eine Demenzerkrankung senken. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP) im nordrhein-westfälischen Neuss hin.
"Häufige sportliche Betätigung kann das Ausmaß von Gedächtnisstörungen und Demenzerkrankungen im Alter schmälern", erklärt DGGPP-Vizepräsident Martin Haupt. Faktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen und hoher Alkoholkonsum erhöhten das Risiko, eine krankhafte Demenz zu entwickeln oder den normalen Alterungsprozess im Gehirn zu beschleunigen. Sportliche Aktivität hingegen beeinflusse viele dieser Risikofaktoren positiv.
"Durch körperliche Betätigung werden die Blutgefäße elastischer, wodurch der Blutdruck sinkt", erläutert Privatdozent Haupt. Darüber hinaus reduziere ausreichende Bewegung den Cholesterinspiegel, was wiederum das Risiko für eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) und damit für Hirninfarkte verringert. "Schließlich wirkt sich Sport auch positiv auf eine Gewichtsreduktion aus und verbessert allgemein die Sauerstoffkapazität im Körper", erläutert Haupt. Auch im Frühstadium einer Krankheit könne Sport den Abbauprozess im Gehirn verlangsamen.
Neben Spaziergängen, Wandern und Schwimmen bietet sich Nordic-Walking als geeignete Bewegungsform für Senioren an. Diese Sportart könne fast überall ausgeübt werden und sei auch bei leichten Gleichgewichtsstörungen möglich. Tanzen und andere rhythmische Bewegungsübungen können laut Haupt offenbar ebenfalls den altersbedingten Gedächtnisabbau aufhalten oder verlangsamen. "Nicht zuletzt hat regelmäßige körperliche Aktivität - insbesondere moderates Ausdauertraining - auch einen positiven Einfluss auf das psychische Wohlbefinden." Grundsätzlich sollte aber vor Aufnahme eines regelmäßigen Trainings ein Arzt aufgesucht werden.
Quelle: ntv.de