Frühraucher sind gefährdeter Gene wirken auf Abhängigkeit
11.07.2008, 01:59 UhrEs hängt auch von den Genen ab, ob ein jugendlicher Raucher noch als Erwachsener nikotinsüchtig ist oder nicht. So haben Menschen mit einer bestimmten Gen-Variante für den Nikotinrezeptor ein deutlich höheres Risiko, später stark nikotinabhängig zu sein; allerdings nur, wenn sie bereits vor ihren 17. Geburtstag begonnen haben, täglich zu rauchen. Dies berichten US- Forscher im Journal "PloS Genetics".
Dass Menschen, die früh anfangen zu rauchen, als Erwachsene oft stärker abhängig sind als "Spätstarter", ist bereits aus früheren Untersuchungen bekannt. Sie haben es häufig auch viel schwerer, mit dem Rauchen aufzuhören und sprechen schlechter auf Entwöhnungsprogramme an. Das Forscherteam um Robert Weiss von der University School of Medicine in Salt Lake City (US-Staat Utah) überprüften nun die Vermutung, dass genetische Variationen in Nikotinrezeptoren des Zentralnervensystems die Stärke der Abhängigkeit ebenfalls beeinflussen.
Großangelegte Studie
Die Wissenschaftler untersuchten insgesamt 2827 aktive oder ehemalige Langzeit-Raucher. Sie erfragten, wie viele Zigaretten die Probanden täglich rauchten, wie viele Jahre sie bereits rauchten oder geraucht hatten und in welchem Alter sie damit angefangen hatten. Mit Hilfe eines Standard-Tests ermittelten sie die Stärke der Nikotinabhängigkeit. Schließlich entnahmen sie noch eine DNA-Probe, um die Variationen in dem Nikotinrezeptor-Gen (nAChR) zu bestimmen.
Das Ergebnis: Menschen, die vor dem 17. Geburtstag mit dem Rauchen angefangen hatten und eine bestimmte Variante des Gens besitzen, haben ein 1,6- bis fast fünffach höheres Risiko als Erwachsene stark nikotinabhängig zu sein. Solche, die zwar die gleiche Gen-Variante besitzen, aber später angefangen hatten zu rauchen, hatten hingegen kein erhöhtes Abhängigkeitsrisiko. Kenne man diese Hochrisiko-Personen, könnte durch frühzeitiges Eingreifen oder spezielle Entwöhnungsprogramme die Zahl erwachsener Nikotinabhängiger reduziert werden, schreiben die Forscher.
Quelle: ntv.de