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Durch eingeschleppte Arten Gesundheit in Gefahr

In Europa gibt es mehr als 11.000 eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten. Sie können eine bisher unterschätzte Bedrohung für das ökologische und wirtschaftliche Gleichgewicht darstellen, heißt es in einer Studie, über die die Universität Bern berichtete. Diese Arten könnten neue Krankheiten auslösen sowie die Artenvielfalt und sogar die Wasservorräte gefährden. Zwar sei die Mehrzahl der eingeschleppten Arten unproblematisch. Aber rund 15 Prozent verursachten beträchtlichen ökonomischen und gesellschaftlichen Schaden. Bekanntes Beispiel ist die Pflanze Ambrosia, die Allergien auslösen kann.

Weitere 15 Prozent der eingeschleppten Arten beeinträchtigen nach Angaben der Forscher die Artenvielfalt: Sie schaden einheimischen Pflanzen oder der Umwelt. So verdränge etwa der Japanknöterich andere Pflanzen an Böschungen und erhöhe deren Anfälligkeit für Erosion. Schildläuse befallen Zierpflanzen und die Rotwangenschmuckschildkröte frisst Libellen- und Amphibienlarven in einheimischen Weihern und Tümpeln.

Etwa 6000 der eingeschleppten Arten seien Pflanzen, sagte der Berner Ökologe Wolfgang Nentwig. Neben rund 4000 Tierarten existierten auch 500 Pilze und einige Mikroorganismen in Europa, die eigentlich nicht hierher gehörten. Nentwig gehört zu einer Gruppe von rund 100 Forschern aus ganz Europa, die die Informationen über fremde Arten in Europa in dreijähriger Arbeit zusammengetragen haben.

Quelle: ntv.de

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