Klimawandel und Versauerung Herausforderung für Meerestiere
03.09.2007, 17:08 UhrDie Geschwindigkeit des Klimawandels und die Versauerung der Meere machen Pflanzen und Tieren in den Ozeanen zu schaffen. Forschungsprojekte weltweit zeigten, dass sich die Ökosysteme der Ozeane neu sortierten, sagte Martin Wahl vom Leibniz- Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) auf dem 42. Europäischen Meeresbiologen-Symposium in Kiel. Der Treibhausgasausstoß müsse schnell und stark reduziert werden, damit die Umweltänderungen nicht so rasch auftreten, dass sich Lebensgemeinschaften nicht mehr anpassen könnten. Auf der Konferenz in Kiel, die in der vergangenen Woche zu Ende ging, trafen sich mehr als 350 internationale Experten.
Der Fischereibiologe Brian MacKenzie vom dänischen Institut für Fischereiforschung berichtete, in den Sommermonaten sei die Oberflächentemperatur von Nord- und Ostsee zwischen 1985 und 2002 um durchschnittlich 1,4 Grad Celsius gestiegen. Nicht nur Schwertfische und Sardellen seien in dänischen Gewässern gefangen worden, auch andere Arten wie die Meerbarbe oder die Meerbrasse. "Diese Fische kennt man üblicherweise aus dem Mittelmeer oder dem Golf von Biskaya", sagte der Fischereibiologe.
Was Meerestiere und -pflanzen aber in noch größerem Maße bedrohe als der Klimawandel, sei die Versauerung des Meeres, hieß es weiter. Der Ozean nehme so viel vom Menschen verursachtes Kohlendioxid auf, dass das Wasser versauere. Diese Veränderung führe dazu, dass Organismen, die ihre Skelette aus Kalk bilden, vielerorts nicht überleben. Nach den arktischen Ökosystemen seien die Kaltwasserkorallen am meisten durch den Klimawandel bedroht, betonte Ulrich Sommer, Professor für Marine Ökologie am IFM-GEOMAR.
Quelle: ntv.de