Erstickung drohte Herz-OP rettet Baby
27.11.2008, 15:14 UhrEine sehr seltene und schwierige Herzoperation an der Universitätsklinik Erlangen hat dem drei Monate alten Baby Katy May aus Schweinfurt das Leben gerettet. Am Donnerstag habe das Mädchen, das an einem sehr seltenen Herzfehler litt, mit seiner 19-jährigen Mutter Sabine die Klinik verlassen können, teilte ein Sprecher mit.
Eine krankhaft veränderte Gefäßschlinge der vom Herzen abgehenden Hauptschlagader hatte bei Katy May die Luftröhre abgedrückt und jeden Tag mehr zugezogen. Das Kind konnte nach einigen Wochen nur noch mit Mühe schlucken, bekam kaum noch Luft und drohte zu ersticken. Der Erlanger Herzchirurg Prof. Robert Cesnjevar wagte schließlich die als sehr schwierig geltende Operation, die den Angaben zufolge weltweit pro Jahr nur etwa zehnmal vorgenommen wird. In Europa beherrsche die komplizierte Operationstechnik neben Cesnjevar nur der Londoner Herzspezialist Prof. Martin L. Elliot, bei dem sie Cesnjevar im vergangenen Jahr auch kennengelernt hatte.
Vier Stunden lag das Baby auf dem Operationstisch. Die Herzspezialisten trennten zunächst die Schlinge der Hauptschlagader ab und verlegten sie vor die Luftröhre. Dann setzte Cesnjevar das Skalpell an die nur zwei Millimeter dünne Luftröhre, schnitt die abgedrückte Stelle seitlich auf und nähte sie versetzt wieder zusammen.
Nach einigen Tagen erhielt die Mutter die erlösende Nachricht: Die Operation war gelungen. Nach einigen Wochen konnten Mutter und Kind die Klinik nun verlassen. Katy May werde zunächst in das Krankenhaus nach Schweinfurt verlegt, wo sie noch ein bis zwei Wochen beobachtet werden solle, sagte der Sprecher. Herzchirurg Prof. Cesnjevar betonte in einer Mitteilung: "Eine derartige Operation gab es bislang in Deutschland nur sehr selten. Ich bin glücklich, dass die Operation hervorragend verlaufen ist und es Katy May jetzt wieder gut geht."
Quelle: ntv.de