Gefahr auf internationaler Raumstation ISS-Besatzung flieht vor Schrott
24.03.2012, 08:31 Uhr
Eine Ariane-Rakete bringt den Raumtransporter ins All.
(Foto: dapd)
Während ein Raumtransporter Material für die Internationale Raumstation ISS ins All bringt, müssen sich die Besatzungsmitglieder in Sicherheit bringen. Raumschrott gefährdet die Astronauten.
Die sechsköpfige Besatzung der Internationalen Raumstation ISS ist vor Weltraumschrott in eine angedockte Raumkapsel geflüchtet - als Vorsichtsmaßnahme vor vorbeifliegendem Raumschrott."Die Bedrohung ist vorüber", sagte ein Mitglied des russischen Kontrollzentrums der Nachrichtenagentur Interfax. Die Raumfahrer seien an ihre Arbeit zurückgekehrt. An Bord der Sojus-Kapseln hätten die Männer im Notfall auf die Erde zurückkehren können.
Das Trümmerteil stammte vom Satelliten Kosmos 2251, den Russland 1993 ins All geschickt hatte. Es flog mehr als 20 Kilometer an der ISS vorbei. Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa zufolge war es der dritte derartige Vorgang seit mehr als einem Jahrzehnt. Zuletzt war die Internationale Raumstation im Juni vergangenen Jahres evakuiert worden. Auch damals waren Trümmerteile zu spät entdeckt worden, um mit der Raumstation ein Ausweichmanöver starten zu können. Damals flog der Weltraumschrott in nur 250 Metern Entfernung an der Station vorbei.
Die ISS-Crewmitglieder Anton Schkaplerow und Anatoli Iwanischin aus Russland sowie Dan Burbank aus den USA sollten ursprünglich im März zur Erde zurückkehren. Dieser Termin verzögert sich, weil ihre Nachfolger auf der ISS wegen einer undichten Sojus-Landekapsel erst am 15. Mai und damit rund sechs Wochen später als geplant zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen können. Außer ihnen arbeiten derzeit der Russe Oleg Kononenko, der US-Amerikaner Donald Pettit und André Kuipers aus den Niederlanden in rund 350 Kilometern Höhe.
Zuvor war eine "Ariane"-Rakete vom Raumflughafen Kourou in Französisch-Guayana zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Die Rakete trägt einen automatischen Raumtransporter (ATV), der die ISS mit Treibstoff, Nahrung, Kleidung, Ersatzteilen und Sauerstoff versorgen soll.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP