Wissen

Bienensterben durch Pestizide Imker fordern Schadstoffverbot

Nach dem großen Bienensterben in Süddeutschland fordern Imker und Naturschützer für die Rapsaussaat Ende August ein Verbot Bienen tötender Pestizide. Chemikalien für die Landwirtschaft, die Bienen schaden könnten, müssten in Deutschland generell verboten werden, forderten der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

An diesem Freitag wollen Imker in Braunschweig vor dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (Julius Kühn-Institut) demonstrieren. Das Amt prüft die Wirkung von Pflanzenschutzmitteln.

Nach Schätzungen des baden-württembergischen Agrarministeriums wurden in diesem Frühjahr rund 11.500 Bienenvölker durch Pflanzenschutzmittel geschädigt. Bundesämter ermittelten als Ursache Maissaatgut, das zuvor mit Insektiziden behandelt worden war. Daraufhin ruhten zunächst die Zulassungen für Insektizide bei der Mais- und Rapsaussaat. Naturschützer und Imker sind nun empört, weil das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die Chemikalien für Raps wieder zugelassen hat. Zur Begründung heißt es vom Bundesamt, "dass es sich um ein spezifisches Problem bei Maissaatgut und bei der Maisaussaat verwendeten Geräte" handele, das sich nicht auf andere Saaten übertragen lasse.

Bienensterben sollte "Kanzlersache" sein

Berufsimker-Präsident Manfred Hederer berichtete, bereits seit acht Jahren bemerkten deutsche Imker Bienenvergiftungen. Es sei "Kanzlersache" dieses Problem zu lösen. Nach Angaben der Naturschützer werden 80 Prozent aller Nutzpflanzen durch Bienen bestäubt.

"Ein Bienensterben ist ein viel größerer Schaden für die Landwirtschaft als der Verzicht auf Pestizide", kritisierte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger die Wiederzulassung. Ein regelmäßiger Fruchtwechsel auf den Feldern würde Schädlinge ebenso gut abhalten. Pestizidhersteller erzielten "Riesengewinne" mit dem Verkauf ihrer Mittel. Da die Chemikalien in großem Stil exportiert würden, könnten auch im Ausland Bienen mit deutschen Produkten geschädigt werden.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen