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Blüte, Reife, Ernte Immer zeitiger im Jahr

Blüte, Reife und Ernte in Deutschland geschehen seit einem halben Jahrhundert immer früher. Das haben Münchner Forscher herausgefunden, die Gärten und Äckern von 1951 bis 2004 beobachtet hatten. Pro Jahrzehnt erfolgten diese biologischen Ereignisse um jeweils 1,1 bis 1,3 Tage früher. Prof. Annette Menzel und Nicole Estrella von der Technischen Universität München berichten zusammen mit einem britischen Kollegen darüber im Journal „Global Change Biology“. Sie führen den Trend bei Kulturpflanzen vor allem auf die Klimaerwärmung zurück.

Die Forscher hatten 78 Ereignisse wie die Aussaat von Zuckerrüben, die ersten Blätter der Stachelbeeren, die ersten Kirschblüten oder die Reife der Erdebeeren ausgewertet. 68 von 78 solcher Ereignisse geschahen immer früher im Jahr, davon 44 statistisch signifikant. 10 dagegen erfolgten jährlich etwas später, 2 davon deutlich später.

Ähnliche Trends seien auch in den USA gemessen worden, schreiben Menzel und Kollegen. In Großbritannien seien die Wachstumsstadien der landwirtschaftlichen Pflanzen sogar um noch mehr Tage im Jahr nach vorne gerückt. Die Entwicklung bei europäischen Wildpflanzen im Frühjahr und Sommer habe sich im Mittel um 2,5 Tage pro Jahrzehnt nach vorne geschoben, berichtete Menzel mit Verweis auf eine ihrer früheren Studien.

In der neuen Studie zeigten mehrjährige Pflanzen einen wesentlich stärkeren Effekt als einjährige. Letztere waren nach Vermutung der Forscher stärker vom Menschen beeinflusst, etwa durch den Termin der Aussaat.

Quelle: ntv.de

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