Rheumakranke Kinder Impflücken schließen
31.10.2007, 09:30 UhrKinder mit chronischem Rheuma wie einer Juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) leiden unter einer Störung des Immunsystems. Sie sind deshalb und aufgrund ihrer Medikamente anfälliger für Infekte als ihre gesunden Altersgenossen.
"Kinderkrankheiten können unter anderem Rheumaschübe auslösen oder auch schwerwiegende Folgen haben wie zum Beispiel eine Gehirnentzündung nach einer Maserninfektion", erläutert Ursel Lindlbauer-Eisenach, Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut in Berlin.
Familienangehörige und enge Kontaktpersonen sollten deshalb gegen Mumps, Masern, Röteln und Windpocken geimpft sein, wenn sie diese Krankheiten nicht in der Kindheit hatten. Sonst könnten sie diese übertragen, warnt die Kinder- und Jugendärztin.
Rheumakranke Kinder können mit Totimpfstoffen geimpft werden. Doch auch Lebendimpfstoffe sind in manchen Fällen möglich. Darüber sollte der Kinder- und Jugendarzt in Absprache mit dem betreuenden Rheumatologen entscheiden.
Obwohl gerade Kinder mit JIA einen besonderen Schutz benötigen, besitzen sie große Impflücken, insbesondere bei Tetanus und Diphtherie. Insgesamt sei jeder dritte JIA-Patient unzureichend immunisiert, vor allem bei den Auffrischimpfungen. "Dabei sind gerade die Auffrischimpfungen besonders wichtig für diese Patienten, denn aufgrund ihrer Erkrankung und Behandlung kann der Körper oft keine so gute Krankheitsabwehr aufbauen wie bei gesunden Altersgenossen", sagt Ursel Lindlbauer-Eisenach.
Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind jährlich eine Grippeschutzimpfung erhält, auch über eine Impfung gegen Pneumokokken und Meningokokken C sollte zusammen mit dem Facharzt entschieden werden
Quelle: ntv.de