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Neue Lasertechnik in Jena Implantate wachsen besser an

Jenaer Wissenschaftler haben ein Verfahren entwickelt, dank dem Implantate problemloser einwachsen. Es sei gelungen, mit einem Laser die Oberfläche von Polytetrafluorethylen - bekannt als Teflon - so zu bearbeiten, dass Zellen darauf anwachsen, berichtet die Friedrich Schiller-Universität Jena. "Auf Teflon haftet normalerweise nichts," erklärt der Materialforscher Jörg Reichert. Deshalb komme es häufig zu Problemen, wenn Teflonimplantate, die in künstlichen Blutgefäßen oder mechanischen Herzklappen verwendet werden, im Körper anwachsen sollen. Die Ergebnisse sind im Magazin "Advanced Engineering Materials" (Bd. 9, S. 1104) veröffentlicht.

Die Forscher um Reichert hatten die Implantate mit einem im UV-Bereich strahlenden Laser bearbeitet. Ähnlich wie mit einer winzigen Feile sei dabei die glatte Oberfläche aufgeraut worden, erklärt Reichert. Dann brachten die Wissenschaftler Bindegewebszellen auf das Teflon und regten ihr Wachstum an. "Auf den mit Laserlicht strukturierten Teflonoberflächen bildeten die Körperzellen Füßchen aus, mit denen sie sich an der Oberfläche festkrallten." Auf den unbehandelten Implantaten hätten sie sich dagegen nicht halten können.

Zwar seien zuvor schon Implantate mit Lasern bearbeitet worden, doch habe sich das Material dabei wegen der hohen Energie zersetzt oder mit anderen Stoffen in der Umgebung reagiert. Bei dem Verfahren der Jenaer Wissenschaftler sei es zu keiner chemischen Veränderung des Teflons gekommen, berichtete die Universität weiter. Es habe sich nur die Struktur der Oberfläche verändert. Derart bearbeitete Teflonimplantate könnten schneller und fester mit dem Körper verwachsen.

Quelle: ntv.de

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