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Hoher Grundwasserverbrauch Indien droht Wasserknappheit

114 Millionen Menschen sind betroffen.

114 Millionen Menschen sind betroffen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

US-Wissenschaftler warnen vor einem dramatisch fallenden Grundwasserspiegel in Teilen Indiens. Damit untermauern die Forscher der US-Raumfahrtbehörde NASA Erhebungen der indischen Regierung. Vor allem im Nordwesten des Landes werde Grundwasser in "unhaltbarem Maße" verbraucht, so dass extreme Wasserknappheit und damit Produktionsausfälle in der Landwirtschaft drohten, schreiben die Forscher vom NASA Goddard Space Flight Center in Greenbelt (US-Staat Maryland) im britischen Fachjournal "Nature". Für die Studie wurden den Angaben zufolge Satellitenbilder und Geländemodelle ausgewertet.

Die Niederschlagsmenge sei im Untersuchungszeitraum von August 2002 bis Oktober 2008 weitgehend "normal" gewesen, heißt es. Dennoch sei der Grundwasserspiegel in den Bundesstaaten Rajasthan, Punjab und Haryana sowie in der Hauptstadt Neu Delhi jährlich um vier Zentimeter gefallen. Das entspreche einem Verlust von etwa 17,7 Kubikkilometern Wasser pro Jahr - in etwa ein Drittel der Wassermenge im Bodensee. Als Gründe dafür nennen die Forscher in erster Linie die künstliche Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen sowie weitere Formen "menschlichen Gebrauchs". Insgesamt seien in der Region mehr als 114 Millionen Menschen betroffen.

Untersuchungen der indischen Regierung sind in den vergangenen Jahren zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. So wurde bereits Anfang 1997 eine dem Wasserministerium unterstellte Behörde - die Central Ground Water Authority (CGWA) - ins Leben gerufen, die landesweit die Entnahme von Grundwasser regulieren soll. Die US-Wissenschaftler weisen jedoch darauf hin, dass das Ergebnis der jüngsten Untersuchung bisherige Berechnungen der indischen Behörden weit übertreffe.

Quelle: ntv.de, dpa

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