Auf der Spur feinerer Schokolade Kakaobaum-Genom entschlüsselt
27.12.2010, 11:14 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Maya nannten sie "Speise der Götter": die aus den Früchten des Kakaobaums hergestellte Schokolade. Nun entschlüsseln Forscher das Genom der Pflanze. Vor allem der Kakao für feine, dunkle Schokolade soll widerstandsfähiger gemacht werden.
Ein internationales Forscherteam hat das Erbgut des Kakaobaums entziffert. Die Genetiker nahmen den Baum Theobroma cacao (Criollo) unter die Lupe, dessen Kakao als Grundlage für die feinste Schokolade der Welt gilt.
Er gilt aber auch als besonders anfällig für Krankheiten. Die Wissenschaftler veröffentlichen ihre Ergebnisse im Wissenschaftsjournal "Nature Genetics". In derselben Ausgabe berichtet ein Forscherteam über die Entzifferung des Erbguts der Wald-Erdbeere. Beide Gruppen hoffen, mit den Daten dazu beizutragen, noch bessere Kakaopflanzen oder Erdbeeren zu züchten.
"Speise der Götter"
Bereits die Maya bauten die nun untersuchte "Speise der Götter" vor rund 3000 Jahren an, schreiben die Autoren um Claire Lanaud vom Forschungszentrum CIRAD im französischen Montpellier. Laut "Nature Genetics" werden jährlich 3,7 Millionen Tonnen Kakao produziert. Dabei konzentrieren sich die meisten Farmer auf weniger empfindliche, aber qualitativ weniger gute Kakaobäume. Den Forschern zufolge steigt jedoch weltweit das Interesse an feinerer und dunkler Schokolade.
Die Wissenschaftler fanden nun zwei Typen von Genen, die für die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten stehen. Insgesamt setzten sie rund drei Viertel des Kakaobaum-Genoms zusammen und identifizierten knapp 29.000 Gene.
Knapp 35.000 Gene besitzt die Wald-Erdbeere Fragaria vesca. Sie ist mit Äpfeln, Pfirsichen, Birnen, Himbeeren und der seit 250 Jahren kultivierten Erdbeere Fragaria ananassa verwandt, aber auch mit Rosen. Die Sequenzierung des Genoms der wilden Erdbeere sei wichtig, um Rückschlüsse auf die anderen Pflanzen und Früchte zu ziehen, schreiben die Autoren. Zu ihnen gehört unter anderem Kevin Folta von der Universität von Florida in Gainsville.
Quelle: ntv.de, dpa