Wilkins-Eisschelf Keine Beweise für Zerfall
18.02.2009, 08:56 UhrEntgegen Angaben spanischer Forscher geben Satellitenbilder keine Hinweise auf ein massives Zerbrechen des Wilkins-Eisschelfs in der Antarktis. Auf den Bildern des deutschen Satelliten TerraSar und des europäischen Satelliten Envisat sei derzeit kein weiterer großer Abbruch am Wilkins-Eisschelf zu sehen, sagte die Glaziologin Angelika Humbert von der Universität Münster auf Anfrage. Es gebe zwar einen sehr fragilen Eissteg, erläuterte Humbert. "Wann dieser bricht, ist jedoch noch nicht vorherzusagen." In der Folge könnte je nach Entwicklung eine 500 bis 3800 Quadratkilometer große Eisfläche zerfallen.
Auch Prof. Heinrich Miller vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven zweifelt an dem Abbruch des Schelfeises. "Nach meiner überschlägigen Auswertung der Envisat Asar Bilder befinden sich maximal etwa 2500 Quadratkilometer seit einem Jahr in Auflösung." Nach Angaben der Umweltorganisation Greenpeace, die ebenfalls laufend Satelliten-Aufnahmen auswertet, sind gegenwärtig keine dramatischen Veränderungen am Wilkins-Eisschelf zu erkennen.
Das staatliche spanische Forschungsinstitut CSIC hatte berichtet, dass sich eine Fläche von 14 000 Quadratkilometern vom Wilkins-Eissschelf abgelöst habe und in mehrere Eisberge auseinandergebrochen sei. Die Fläche entspräche fast den Ausmaßen der deutschen Bundesländer Schleswig-Holstein oder Thüringen. Die Gesamtgröße des Schelfs bezifferten die Spanier auf über 16 000 Quadratkilometer.
Quelle: ntv.de