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Windsysteme und Meereis Klima kippte früher schon mal

Forscher haben nach eigenen Angaben erstmals einen extrem schnellen Klimawandel in Westeuropa vor 12.700 Jahren nachgewiesen. Innerhalb von nur ein bis drei Jahren seien die Temperaturen um drei bis fünf Grad gesunken, wie ein Sprecher des Helmholtz-Zentrums Potsdam - Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ) sagte. Der Klimawechsel steht demnach im Zusammenhang mit einem plötzlichen Umschwung von Windsystemen. Die Erkenntnisse des internationalen Teams um Wissenschaftler des GFZ werden im Journal "Nature Geoscience" veröffentlicht.

Der Klimawandel ereignete sich den Forschern zufolge lange vor den von Menschen verursachten Veränderungen der Atmosphäre. Der Nachweis der raschen Abkühlung sei in jahreszeitlich geschichteten Ablagerungen des Vulkansees Meerfelder Maar in der Eifel gelungen, hieß es in einer Mitteilung des GFZ. Demnach waren es vor allem Änderungen von Windstärke und -richtungen, die das Klima nach einer kurzen instabilen Phase von wenigen Jahrzehnten innerhalb eines Jahres kippen ließen. Eine wichtige Rolle habe dabei auch die Ausbreitung von Meereis gespielt.

Die neuen Ergebnisse zeigten, "dass das Klimasystem noch lange nicht verstanden ist und dass besonders die Mechanismen kurzfristiger Umschwünge und der Zeitpunkt ihres Eintretens immer noch Rätsel aufweisen", hieß es. Feingeschichtete Seeablagerungen seien besonders geeignet, der Sprunghaftigkeit des Klimas auf die Spur zu kommen. Weltweit seien Forscher "auf der Suche nach solchen Archiven, um in Zukunft auch flächendeckende Informationen über die Klimadynamik und mögliche regionale Variationen zu erhalten".

(Fachartikelnummer: DOI 10.1038/ngeo263)

Quelle: ntv.de

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