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Zwei Fliegen mit einer Klappe Klimaschutz ist gesund

Wer umsattelt, bleibt fit und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.

Wer umsattelt, bleibt fit und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Ärzte haben eine stärkere Berücksichtigung von Gesundheitszielen beim Kampf gegen den Klimawandel gefordert. Die Erderwärmung werde zu einer Ausbreitung von Krankheiten und Seuchen wie Malaria und Cholera führen und durch Hitzewellen und Dürren Menschenleben in Gefahr bringen, schrieben die Mediziner und Gesundheitsexperten aus mehreren Ländern in einer Serie von Artikeln für die britische Fachzeitschrift "The Lancet". Durch eine kluge Klimapolitik könnten aber nicht nur diese Folgen begrenzt, sondern gleichzeitig auch heute schon bestehende Gesundheitsrisiken bekämpft werden.

Moderner Herd schont Mensch und Umwelt

Als Beispiel nannten die Ärzte die Förderung von modernen Öfen für die Haushalte in armen Ländern. Dies könne sowohl Millionen Tonnen CO2 vermeiden als auch Menschen vor Lungenkrebs und Lungenkrankheiten bewahren, die bisher durch austretenden Rauch verursacht würden, hieß es in einem der Berichte. Allein in Indien sterben schätzungsweise jedes Jahr 400.000 Menschen an den gesundheitlichen Folgen der Abgase aus alten, ungesunden Öfen.

Auch im Verkehrsbereich lasse sich das doppelte Ziel aus Klima- und Gesundheitsschutz erreichen. Wenn Städte so gestaltet werden, dass Menschen sich mehr zu Fuß oder mit dem Fahrrad fortbewegen könnten, bringe das der Gesundheitsvorsorge mehr als die Förderung von Fahrzeugen mit geringeren Emissionen. Modellrechnungen für London und Neu Delhi hätten gezeigt, dass so die gleichzeitige Senkung von CO2-Emissionen und die Verringerung von Herzkrankheiten und Schlaganfällen gleichzeitig erreicht werden könne.

Weniger Kühe, gesündere Menschen

In der Landwirtschaft wiederum trage die Nahrungsmittelherstellung heute mit zehn bis zwölf Prozent zu den Treibhausgas-Emissionen bei. Die Bevölkerungsexplosion werde insbesondere in Asien die Tierproduktion bis 2030 um 85 Prozent steigen lassen, was einen deutlichen Anstieg von Gasen wie Methan zur Folge haben werde, die zur Erderwärmung beitragen. Eine Verringerung der Tierproduktion helfe nicht nur, die Klimaziele zu erreichen, sondern würde auch die Fälle von Herzkrankheiten senken, die durch den Verzehr tierische Fette verursacht würden. Wenn der Fleischkonsum um ein knappes Drittel sinkt, ließen sich allein in Großbritannien 18.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verhindern, so die Wissenschaftler.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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