Warmes Wetter, heller Schmetterling Klimawandel verändert Insektenfarbe
01.06.2014, 22:12 Uhr
Der Klimawandel könnte die Farbenvielfalt der Insekten in Europa beeinflussen.
(Foto: dpa)
Libellen und Schmetterlinge kommen farbenprächtig daher. Dabei gibt es gute Gründe, warum sie mal heller und mal dunkler sind: Die Farbe von europäischen Insekten gibt Aufschluss über ihre Heimat. Der Klimawandel begünstigt allerdings die hellen Exemplare.

Dunkel gefärbte Insekten finden sich meist eher im Norden, helle Insekten im Süden von Europa.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bei der Verbreitung von verschiedenen Libellen und Schmetterlingen in Europa spielen auch die Farbe der Tiere und die Umgebungstemperatur eine Rolle. "Dunkel gefärbte Insekten kommen - im Durchschnitt betrachtet - im Norden vor, hell gefärbte im Süden", sagte Dirk Zeuss von der Universität Marburg mit Verweis auf eine im Journal "Nature Communications" erschienene Studie.
Diese Erkenntnis könnte helfen, die Effekte des Klimawandels auf Insekten besser vorherzusagen. Der Klimawandel begünstigt nach Einschätzung der Forscher die hellen Exemplare. "In kühlen Klimaten können sich dunkle Arten besser aufheizen. Diesen Vorteil gegenüber helleren Arten verlieren sie durch den Klimawandel", sagte Zeuss.
Die Forscher stellten zudem fest, dass es in den vergangenen Jahrzehnten Farbveränderungen gab: "In den Gebieten, wo es wärmer geworden ist durch den Klimawandel, sind die Libellengemeinschaften im Mittel heller geworden." Insekten regeln ihre Körpertemperatur meist, indem sie die Wärme aus der Umgebung aufnehmen. Dabei ist unter anderem die Farbe der Körperoberfläche wichtig - dunkle Farben nehmen die Wärmeenergie besser auf als helle. "Bleichgesichter" wiederum schützen sich so leichter vor Überhitzung. Die Forscher untersuchten nach Angaben der Universität Marburg 473 europäische Schmetterlings- und Libellenarten, um herauszufinden, wie die Farbe ihre geografische Verbreitung beeinflusst.
Quelle: ntv.de, ave/dpa