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Lebensraum schrumpft Klimawandel verdrängt Forellen

Der Lebensraum von Forellen in vielen Flüssen der USA könnte sich in den kommenden 70 Jahren um die Hälfte reduzieren. Ursache ist der Klimawandel. Das Wasser wird an vielen Stellen wärmer als es für die Tiere gut ist.

Der Klimawandel wird die Lebensbedingungen von Forellen in vielen Flüssen der USA erheblich verschlechtern. Ungewohnte Temperaturen zur falschen Zeit könnten viele Bestände schrumpfen lassen, schreiben Forscher um Seth Wenger von der US-Umweltschutzorganisation "Trout Unlimited" in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften. Bis 2080 könnte der Lebensraum aller Forellenarten um die Hälfte reduziert sein.

Forellen in einem Labortank.

Forellen in einem Labortank.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Das Team legte seiner Arbeit eines der Klimaszenarien der UN-Klimarates IPCC zu Grunde. Dieses trägt den Namen A1b und beschreibt den Kohlendioxidausstoß in einer Zukunft mit starkem Wirtschaftswachstum. A1b reicht bis zum Jahr 2100, geht von einer Balance zwischen den einzelnen Energiequellen aus und sieht im Mittel eine Temperaturerhöhung um etwa drei Grad Celsius voraus.

Wenger und seine Mitstreiter werteten zudem Angaben zum Vorkommen verschiedener Forellenarten im Norden der USA aus. Die Daten stammen von 9890 Beobachtungsstellen auf einer Fläche von 1,01 Millionen Quadratkilometern – das ist knapp die dreifache Größe Deutschlands. Forellen leben in kaltem, oft schnell fließendem und sauerstoffreichen Wasser. Diese Bedingungen drohen sich in den nächsten Jahrzehnten vielerorts zu ändern.

Die einheimische Art Oncorhynchus clarkii könnte 58 Prozent ihres momentan gut geeigneten Lebensraumes einbüßen, zeigen die Simulationen des Teams. Ursache: Das Wasser wird an vielen Stellen wärmer als es für die Tiere gut ist. Der Lebensraum der nicht einheimischen Bachforelle (Salvelinus fontinalis) wird gar um 77 Prozent zurückgehen, jener für die Forelle (Salmo trutta) um 48 Prozent. Bei der Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) beträgt der Rückgang des für sie gut geeigneten Lebensraums rund 35 Prozent.

Dies alles heißt nicht, dass die Fische in solchen Gewässern sofort sterben. Forellen und Bachforellen aber laichen im Herbst. Der prognostizierte niederschlagsreichere Winter könnte der Simulation zufolge aber mehr kaltes Wasser durch Bäche und andere Wasserläufe fließen lassen, was die Entwicklung der Larven beeinflusst.

Quelle: ntv.de, dpa

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