Rodungen in Australien Koalas in Gefahr
08.09.2008, 16:27 UhrUmweltschützer vom WWF schlagen Alarm: Tausende Koalabären sowie Millionen von Vögeln und Reptilien fallen der zunehmenden Rodung im Nordosten Australiens zum Opfer. Viele von ihnen seien vom Aussterben bedroht, wenn die Zerstörung von Busch- und Waldgebieten nicht sofort eingedämmt werde, warnte die Organisation.
Mit seinen Berechnungen bezog sich die Naturschutzorganisation WWF auf Angaben der Regierung des Bundesstaats Queensland, wonach zwischen 2005 und 2006 insgesamt 375.000 Hektar Wald- und Buschgebiete zu Feldern umgewidmet worden seien.
Erschreckende Zahlen
Umgerechnet auf die Zahl der dort beheimateten Tiere würde das bedeuten, dass mindestens zwei Millionen Säugetiere, darunter 9000 Koalas, sowie schätzungsweise fünf Millionen Vögel ihre Heimstatt verloren hätten, sagte WWF-Sprecher Nick Heath. "Das ist eine entsetzliche Zahl". Nach seinen Angaben fallen vor allem Reptilien wie Eidechsen und Schildkröten der Rodung zum Opfer. Viele von ihnen müssten qualvoll verenden, wenn Bauern mit Hilfe von Brandrodung die abgeholzten Gebiete in Weideland umwandelten.
Er wolle sich nicht auf die derzeitige Diskussion von Wissenschaftlern einlassen, ob die vorwiegend in Queensland beheimateten Koalabären tatsächlich schon vom Aussterben bedroht seien oder nicht, fuhr Heath weiter fort. "Alles was ich dazu sage, ist, dass der Tod von 9000 Koalas nicht hingenommen werden kann. Und wenn sie jetzt noch nicht auf der Liste der bedrohten Tiere stehen, dann wird dies bald der Fall sein, solange wir damit fortfahren, jährlich 9000 von ihnen zu töten.
Quelle: ntv.de