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Seit Entstehung der Säuger Krankheiten in den Genen

Genetisch bedingte Krankheiten haben einen frühen Ursprung. Als sich die Säuger von den übrigen Wirbeltieren trennten, sei der Großteil der verantwortlichen Krankheitsgene bereits fester Bestandteil des Erbguts gewesen, berichten Forscher der Max-Planck-Gesellschaft. Seit der Entstehung der Säugetiere seien überraschenderweise kaum neue potenzielle Krankheitsgene hinzugekommen.

Die Studie ist im Journal "Molecular Biology and Evolution" nachzulesen. Genetisch bedingte Krankheiten beträfen vor allem sehr alte zelluläre Prozesse, die es bereits bei den ersten Lebensformen gegeben habe. "Wir können genetisch bedingte Krankheiten somit letztlich nie vollständig besiegen, da sie Prozesse betreffen, die in der Evolution unveränderbar festgelegt wurden", schließt Diethard Tautz vom Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön (Schleswig-Holstein).

Tautz und sein Kollege Tomislav Domazet-Lošo vom Ruder-Boškovic- Institut in Zagreb hatten tausende Erbinformationen verschiedener Organismen verglichen und mittels statistischer Methoden den frühesten ge meinsamen Vorfahren bestimmt, in dessen Genom diese Bereiche bereits vorkamen. Dabei wurden auch knapp 2000 menschliche Gene untersucht, bei denen Veränderungen einzelner Bausteine bekannterweise zu Krankheiten führen.

Viele davon entstanden demnach beim Übergang der ersten einfachen Zellen zu den komplexeren Vielzellern vor mehr als einer Milliarde Jahren. Das Ergebnis belegt nach Ansicht der Forscher, dass auch einfache Lebewesen wie Taufliegen und Fadenwürmer hervorragend als Modellorganismus für Studien über Krankheiten geeignet sind. Zum Beispiel gebe es beim Zebrafisch nur zwei Prozent der Erbgutabschnitte nicht, von denen bekannt ist, dass sie beim Menschen Krankheiten verursachen.

Quelle: ntv.de

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