CERN-Teilchenbeschleuniger in Genf LHC läuft besser als gedacht
01.02.2011, 16:42 UhrDer Teilchenbeschleuniger LHC, der weltweit größte seiner Art, stellt die Forscher offenbar mehr als zufrieden. Bislang läuft der riesige Beschleuniger nur auf halber Leistung, ursprünglich sollte er Ende des Jahres auf volle Leistung hochgefahren werden. Doch das verzögert sich nun um ein Jahr.

Der LHC liegt 100 Meter unter der Erde und hat einen Umfang von 26.695 Kilometern.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der weltgrößte Teilchenbeschleuniger LHC am CERN in Genf soll bis Ende 2012 praktisch ohne Unterbrechung laufen. Erst dann folge die zeitraubende Umstellung auf die volle Leistung, wie die Europäische Organisation für Kernforschung mitteilte.
CERN-Forschungsdirektor Sergio Bertolucci sagte, es bestehe die Möglichkeit, bis Ende des Jahres neue Welten der Physik zu entdecken. Das bedeute auch, dass bis Ende 2012 neue Teilchen - wie das Higgs Boson - entdeckt werden könnten. Diese bisher unbestätigten Higgs-Teilchen sind der Hauptgrund für den milliardenschweren "Large Hadron Collider" (LHC).
Der Beschleuniger läuft derzeit mit einer Leistung von 3,5 Teraelektronenvolt (TEV) pro Strahl und sollte ursprünglich nur noch bis Ende 2011 in Betrieb sein. Dann wollten die Ingenieure dem LHC einen etwa ein Jahr langen technischen Stopp verordnen, um ihn auf die maximal mögliche Energie von sieben TEV pro Strahl vorzubereiten. Diese Pläne habe man jedoch überdacht, weil der Beschleuniger 2010 auch niedriger eingestellt gut funktioniert habe, berichtet das CERN.
Im LHC lassen Forscher Teilchen kollidieren, um neue Einblicke in die Entstehung des Universums zu erhalten. Dadurch hoffen Physiker, bislang nur theoretisch beschriebene Partikel nachweisen zu können. Am CERN, an dem 20 Länder, darunter Deutschland, beteiligt sind, arbeiten über 3000 Forscher fest sowie mehrere tausend Gastwissenschaftler aus aller Welt.
Quelle: ntv.de, dpa