Schädliche Gase Leuchtdioden reinigen Luft
24.04.2008, 14:54 UhrChemiker der Universität Jena haben einen neuen Minireaktor entwickelt, der schädliche Gase etwa von Kunststoffen in der Luft abbaut. Dabei setzen sie auf leistungsstarke Leuchtdioden, wie die Universität mitteilte. Diese LEDs senden ultraviolettes Licht aus, das an einem Katalysator die Bildung sogenannter freier Radikale fördert. Als Katalysator dient ein mit Titanoxid beschichtetes Drahtgeflecht aus Aluminium. "Die entstehenden freien Radikale reagieren mit den Schadstoffen, die sie dabei zersetzen", erläuterte der Chemiker Andreas Kirsch das Prinzip.
Bei Tests sei der Gehalt an Substanzen wie Toluol und Acetaldehyd deutlich verringert worden. Durch die Bestrahlung mit den LEDs über einen Zeitraum von zwei Stunden sei der Gehalt an Acetaldehyd im Versuchsaufbau um etwa die Hälfte, der Anteil an Toluol um etwa ein Drittel gesunken. "Damit konnten wir zeigen, dass das System prinzipiell geeignet ist, diese Schadstoffe abzubauen", sagte Kirsch.
Die Forscher hoffen nun, das System optimieren zu können. Denn bis zum Einsatz in der Praxis sei weitere Entwicklungsarbeit nötig, hieß es. Der Reaktor könne etwa in Autos zur Aufbereitung der Luft im Innenraum eingesetzt werden. Denn gerade bei Neuwagen entstünden dort zahlreiche flüchtige chemische Substanzen, die aus den Kunststoffen entweichen. Dieser Prozess könne mehrere Jahre dauern. Das Projekt wird den Angaben zufolge mit 200.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt unterstützt.
Quelle: ntv.de