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Potenzial für Computertechnik Licht eingefroren

Mit Hilfe spezieller Materialien haben Forscher aus Großbritannien eine theoretische Möglichkeit gefunden, Licht vollständig zu stoppen und in einer Art Regenbogen einzufrieren. Die Methode eröffne zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in der optischen Datenverarbeitung und -speicherung, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt "Nature".

Die Leistung könne um 1000 Prozent steigen, wenn in Computern Licht statt Elektronen verwendet würden. Zudem könnten optische Netzwerke wie das Internet beschleunigt werden. Verwendet wurden von den Forschern sogenannte Metamaterialien, künstlich hergestellte Materialien mit besonderen elektromagnetischen Eigenschaften, die in der Natur nicht vorkommen. Die Materialien besitzen winzige metallische Einschlüsse verschiedenster Form und Anordnung, die einfallendes Licht in ungewöhnliche Bahnen lenken.

Gefangen im Regenbogen

Ortwin Hess von der University of Surrey (Großbritannien) und seine Mitarbeiter schufen eine Materialstruktur, deren Kern einen negativen Brechungsindex besitzt - eine Eigenschaft, die in der Natur nicht vorkommt. In dieser Anordnung wurde einfallendes Licht bei Raumtemperatur abgebremst und schließlich ganz gestoppt - und zwar jede Wellenlänge des Spektrums, also jede Farbe, an einer anderen Stelle des Materials.

Gegenüber n-tv.de erklärte Hess, er rechne damit, dass sich im Bereich der praktischen Anwendung schon im nächsten Jahr etwas tun würde. Kooperationen zu anderen Forschungseinrichtungen bestünden bereits. "Die Metamaterialien funktionieren", so der Wissenschaftler, momentan allerdings für langwellige, nicht sichtbare Wellenbereiche.

Bisherige Methoden, Licht abzubremsen, benötigen sehr niedrige Temperaturen, sind extrem kostenaufwendig und beeinflussten jeweils nur eine bestimmte Wellenlänge des Lichts, nicht das gesamte Spektrum.

Quelle: ntv.de

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