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Forscher entwickeln Grimassenanzeige Mäuse-Mimik zeigt Schmerzen an

Mäuse verändern ihre Mimik, wenn sie Schmerzen haben.

Mäuse verändern ihre Mimik, wenn sie Schmerzen haben.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Kanadische Wissenschaftler haben erstmals eine Skala zur Erkennung von Schmerzen bei Mäusen allein anhand ihrer Mimik entwickelt. Die sogenannte Mäuse-Grimassenanzeige werde zum einen die Neuentwicklung von Schmerzmitteln für Menschen vorantreiben, sagte Jeffrey Mogil von der McGill Universität in Montréal und Hauptautor der Studie. Zudem könne sie dazu dienen, Mäusen und anderen Tieren bei Versuchen unnötige Schmerzen zu ersparen, sagte er bei der Vorstellung der Studie, die in dem Fachmagazin "Nature Methods" veröffentlicht wurde. Auch die Veterinärmedizin könne von den neuen Erkenntnissen profitieren.

Für die Studie untersuchten und beobachteten Mogil und sein Team die Gesichtsausdrücke von Mäusen vor und während der Verabreichung eines Mittels, das schmerzhafte Entzündungen auslöst. Dabei zeigten die Tiere ähnlich wie Menschen verschiedene Ausdrücke. So kniffen sie etwa bei einem steigenden Schmerzempfinden die Augen zusammen, Nasenrücken und Wangen schwollen an. Die Ohren der Tiere bewegten sich nach unten und nach hinten, die Barthaare richteten sich auf.

Bei einem anderen Experiment studierten die Wissenschaftler das Verhalten von Mäusen mit einer genetischen Mutation, die bei Menschen Migräne auslöst. Auch diese Tiere reagierten mit Gesichtsausdrücken auf Schmerzen, sobald ihnen ein Schmerzmittel verabreicht wurde, entspannten sie sich jedoch wieder. Die Ergebnisse der Forscher unterstützen die Überzeugung des Evolutionstheoretikers Charles Darwin, dass auch Tiere emotionale Regungen zeigen.

Quelle: ntv.de, AFP

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