Tiere mit Bakterien infiziert Mücken helfen bei Malaria-Bekämpfung
25.10.2014, 21:06 Uhr
Aus dem Mitteldarm der Mücken wird das Bakterium isoliert.
(Foto: picture alliance / dpa)
Mücken können Erreger gefährlicher Krankheiten wie Malaria oder Dengue-Fieber übertragen. Forscher versuchen nun, den Überträger selbst zur Bekämpfung der Krankheiten zu nutzen. Dazu infizieren sie die Tiere - mit überraschendem Resultat.
Bakterien aus dem Mitteldarm von Mücken sollen einmal Malaria und Dengue-Fieber zurückdrängen. Nach Forscherangaben wirken sie dreifach: Die Bakterien reduzieren die Übertragung der Krankheitserreger, hemmen diese und verkürzen die Lebensdauer der Mücken und Larven.
Über ihre Studie berichten George Dimoupoulos von der US-amerikanischen Johns Hopkins Universität in Baltimore und Kollegen in der Online-Fachzeitschrift "PLOS Pathogens". Forscher gaben Aedes-Mücken und Mücken der Art Anopheles gambiae, auch bekannt als Malariamücken, eine mit Bakterien angereicherte Zuckerlösung. Diese sogenannten Csp-P-Bakterien hatte das Team zuvor aus dem Mitteldarm der Aedes aegypti-Mücken isoliert, die in Panama das Dengue-Virus übertragen.
Infizierte Mücken haben weniger Krankheiten
Die Csp-P-Bakterien, die zu den Chromobakterien gehören, siedelten sich daraufhin schnell in den Mägen beider Arten an - mit einem erstaunlichen Effekt: Die infizierten Mücken lebten viel kürzer als ihre nicht infizierten Artgenossen. Außerdem wurden sie deutlich weniger von den für sie typischen Krankheitserregern befallen, sowohl von den Dengue-Viren als auch von dem einzelligen Parasiten Plasmodium falciparum, einem Auslöser der Malaria.
Darüber hinaus konnten die auch Forscher zeigen, dass das Bakterium außerhalb der Mücken seine Wirkung tut – es hemmt die Vermehrung von Plasmodium und macht die Dengue-Viren nicht mehr ansteckend. Zusätzlich störte es das Wachstum verschiedener anderer Bakterien.
All dies deute darauf hin, dass die Csp-P-Bakterien einen Stoff produzieren, der als breit wirkendes Anti-Pathogen sowohl Viren und Bakterien als auch die Einzelle und die übertragenden Insekten schädigt. Das mache die Csp-P-Bakterien zu einem interessanten Kandidaten auf der Suche nach neuen Mitteln und Methoden zur Bekämpfung von Malaria, Dengue-Fieber und weiterer Krankheiten.
Quelle: ntv.de, lda/dpa