Die Berliner Akademie der Wissenschaften hat die Entscheidung für die Leopoldina in Halle als neue Nationalakademie kritisiert.

Er habe aus den Medien und nicht von Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) davon erfahren, sagte der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), Günter Stock, der "Berliner Zeitung". "Die Entscheidung über ein so heikles Thema hatte ich mir doch etwas anders vorgestellt."

Anders als Schavan unterstützt Stock die Idee, einen gemeinsamen Rat aus den zehn Wissenschaftsakademien zur Stimme der Wissenschaft zu machen. Um die Gründung einer eigenen Nationalen Akademie der Wissenschaften wird seit Jahren erbittert gestritten. Vor allem die Wissenschaftsakademien der Bundesländer hatten massive Vorbehalte gegen eine nationale Einrichtung angemeldet.

Das Thema dürfte auch eine wichtige Rolle bei der Sitzung der Bund-Länder-Kommission (BLK) für Bildungsplanung und Forschungsförderung in Bonn spielen. Erwartet wird, dass sich Schavan dort am Montag zu den Bedenken der Länder äußert. Laut der Ministerin soll die Nationalakademie wissenschaftsbasierte Politikberatung leisten und Deutschland in der internationalen Forschung vertreten.