160 Erstdrucke von Brahms Neu im digitalen Notenschrank
01.11.2007, 15:51 UhrMusiker und Musikwissenschaftler können jetzt im Lübecker Brahms-Institut in einem "digitalen Notenschrank" stöbern. Darin sind alle 160 im Institut vorhandenen Erstdrucke von Werken Johannes Brahms (1833-1897) abrufbar, dazu gibt es Informationen über Entstehungszeit und -ort sowie das Datum und die Interpreten der Erstaufführung. Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerium hat das Projekt mit mehr als 90 000 Euro aus dem Schleswig-Holstein-Fond gefördert. Damit werde das Brahms-Institut noch stärker als bisher als zentrales Archiv für Brahms-Bestände in Deutschland wahrgenommen, sagte der Leiter des Instituts, Wolfgang Sandberger.
Mehr als 10 000 Seiten umfasst das digitale Archiv. Mit der Erfassung, die rund ein Jahr gedauert hat, würden der Zugang zu den Quellen erleichtert und zugleich die Originale geschont, sagte Sandberger. Anders als andere Komponisten hat Brahms den Erstdrucken seiner Werke großen Wert beigemessen. Er hatte sie vor der Veröffentlichung mehrfach korrigiert und in Briefen immer wieder darauf hingewiesen, dass nicht die handschriftliche, sondern die von ihm korrigierte Partitur ausschlaggebend sei. Die Erstdrucke bieten daher zum Beispiel Musikern wertvolle Hinweise zur Interpretation der Kompositionen.
Das zur Musikhochschule Lübeck gehörende Brahms-Institut plant jetzt den Aufbau eines Verzeichnisses von rund 10 000 Briefen von und an Johannes Brahms, die dann über eine Datenbank weltweit zugänglich sein sollen.
Quelle: ntv.de