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20 Jahre nach der Katastrophe Öl verschmutzt weiterhin Strände

Am 24. März 1989 läuft vor dem Hafen von Valdez an der Südküste Alaskas der 335 Meter lange US-Supertanker "Exxon Valdez" auf ein Riff. Bis zu 42.000 Tonnen Rohöl laufen in den Prince-William-Sund. Sie verschmutzen 2000 Kilometer Küste. Mindestens 250.000 Seevögel und Tausende weiterer Tiere verenden. Der betrunkene Skipper hatte dem unerfahrenen Dritten Offizier das Kommando überlassen.

Ein Seevogel mit olverklebtem Gefieder nach der Ölkatastrophe.

Ein Seevogel mit olverklebtem Gefieder nach der Ölkatastrophe.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Zwei Jahrzehnte nach der Katastrophe des Öltankers "Exxon Valdez", die auch Jahre später ungezählte Meerestiere tötete und gefährdet, verschmutze das Öl weiter die Strände, berichtet ein Team um Hailong Li und Michel Boufadel von der Temple University in Philadelphia. Ihre Studie ist im Journal "Nature Geoscience" nachzulesen. Die Forscher hatten in den Jahren 2007 und 2008 Strände auf Eleanor Island, Smith Island und Knight Island entlang des Prince-William-Sund erkundet.

Nun berichten die Forscher, dass die obere von zwei Bodenschichten des kiesigen Küstenstreifens als Reservoir für das Öl dient. In den natürlichen Zwischenräumen werde das Öl vor der Verwitterung geschützt und bleibe flüssig. Unter dieser Lage findet sich eine zweite, Grundwasser führende Schicht. Wenn der Flüssigkeitsspiegel darin sinkt, etwa durch fehlenden Wassernachschub von Land, sinkt auch das Öl in größere Tiefe – und wird dort von Kapillarkräften festgehalten. Weil kaum Sauerstoff in diesen Bereich gelange, bleibe das Öl erhalten.

Sanierung eingestellt

Der Tanker "Exxon Valdez" bei Reparaturarbeiten im Hafen von San Diego, Kalifornien.

Der Tanker "Exxon Valdez" bei Reparaturarbeiten im Hafen von San Diego, Kalifornien.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Verschmutzungen enthalten nach wie vor Chemikalien, die die lokale Tierwelt schädigen können, berichtet das Team zudem. Bereits 1992 sei die Sanierung der Strände eingestellt worden, damals in der Erwartung, dass das restliche Öl im Laufe der nächsten Jahre von natürlichen Prozessen abgebaut werde. Li und Boufadel erwarten, dass es an vielen Kiesstränden weltweit ähnliche Prozesse gibt.

Quelle: ntv.de, dpa

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