Im zweiten Anlauf Orion startet ins All
05.12.2014, 13:09 Uhr
Diesmal klappt es: Einen Tag nach seinem ursprünglich geplanten Abflug startet der US-Raumtransporter Orion ins All. Für die Raumfahrtbehörde Nasa ist es ein Tag der Hoffnung.
Der für Mars-Missionen ausgelegte US-Raumtransporter Orion ist zum ersten Testflug ins All gestartet. Die Kapsel hob mit einer Rakete vom Typ Delta IV vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab, wie die Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte. Pünktlich um 7.05 Uhr Ortszeit (13.05 Uhr MEZ) zündeten die Triebwerke der ersten Stufe, kurze Zeit später wurden diese abgetrennt und die zweite Stufe gezündet.
Laut Nasa benötigte Orion 17 Minuten, um den Orbit zu erreichen. Die unbemannte Kapsel soll auf 5800 Kilometer Höhe gebracht werden, zweimal die Erde umkreisen und nach rund viereinhalb Stunden schließlich im Pazifik landen.
Am Donnerstag hatten mehrere Probleme den mit Spannung erwarteten Jungfernflug verhindert. Erst konnte die festgelegte Startzeit nach Sonnenaufgang nicht gehalten werden, weil ein Boot zu nah an die Startrampe kam. Zwei weitere Versuche kurz danach wurden abgebrochen, weil plötzlich zu starke Windböen über das Gelände zogen. Schließlich wurde der Countdown gestoppt, weil Probleme an zwei Tankventilen der Rakete auftraten. Den Technikern fehlte die Zeit für einen weiteren Anlauf.
Die Nasa verbindet große Hoffnungen mit dem Projekt. Seit ihre berühmten Space Shuttle 2011 auch aus Kostengründen stillgelegt wurden, sind amerikanische Astronauten auf teure Mitfluggelegenheiten in russischen Sojus-Kapseln angewiesen, um zur Internationalen Raumstation ISS zu kommen. Die Orion soll langfristig bis zu sechs Passagiere tiefer ins Weltall bringen als je zuvor. Mitte der 2030er Jahre ist sogar ein Flug zum Mars geplant.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa