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Drei familiäre Verlaufsformen Rechtsextremes Denken

Die Familie und das nahe soziale Umfeld beeinflussen rechtsextremes und rassistisches Denken und Handeln bei Jugendlichen. Das geht aus einer Studie der Universität Zürich im Rahmen des Forschungsprogramms "Rechtsextremismus - Ursachen und Gegenmaßnahmen" in der Schweiz hervor. Demnach sind jugendliche Rechtsextreme entgegen einer weit verbreiteten Annahme keine "Modernisierungsverlierer", also keine Opfer von ökonomischen und gesellschaftlichen Umbrüchen.

Die Wissenschaftler unterscheiden drei familiäre Muster und Verlaufsformen rechtsextremer Einstellungen. Zum einen gebe es die "Abgrenzung durch Überanpassung". Dabei übernehmen die Jugendlichen politisch rechte Einstellungen und Handlungslogiken von den Eltern oder Großeltern. Andere Jugendliche hätten Gewalt innerhalb der Familie und das Gefühl von Ohnmacht erlebt. Sie suchten Anerkennung. Die dritte Gruppe falle in die Kategorie "Nicht-Wahrnehmung und Suche nach Sicherheit und Differenz". Hier sei für die Jugendlichen der Eindruck prägend, von den Erwachsenen nicht genügend wahrgenommen zu werden.

Für die qualitative Studie, bei der es nicht um Repräsentativität geht, befragten die Forscher 6 Frauen und 20 Männer. Das Durchschnittsalter lag bei 19 Jahren. Fast die Hälfte der Jugendlichen war Mitglied in einer rechtsextremen oder weit rechts stehenden Partei, rund zwei Drittel gehörten einer subkulturellen Gruppe wie den Skinheads an. Zudem interviewten die Forscher sieben Elternpaare, Großeltern und andere erwachsene Bezugspersonen.

Quelle: ntv.de

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