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Forscher beklagt US-Konkurrenz Russland fehlen tierische Agenten

Russische Meeressäuger müssen offenbar noch viel lernen, wenn sie bei Militäreinsätzen mit ihren US-amerikanischen Kollegen mithalten wollen.

Russische Meeressäuger müssen offenbar noch viel lernen, wenn sie bei Militäreinsätzen mit ihren US-amerikanischen Kollegen mithalten wollen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Im Wettstreit um Militäragenten aus dem Tierreich liegt Russland nach Ansicht eines führenden Wissenschaftlers weit abgeschlagen hinter den USA. Russische Meeressäuger sollten bei geheimen Militäreinsätzen künftig ebenso effizient arbeiten "wie die Seelöwen in den USA".

Das fordert der Leiter des Marinebiologischen Instituts im nordrussischen Murmansk, Gennadi Matischow, in der Zeitung "Iswestija". "Die Amerikaner werfen ihre Tiere aus Hubschraubern in feindliche Gewässer, und die Seelöwen platzieren anschließend Minen, machen Videoaufnahmen von der feindlichen Küste oder messen Strahlungen mit einem Spezialgerät", beschrieb er die Fähigkeiten der tierischen Konkurrenz. Für Russland bleibe da noch viel zu tun.

Delfine auf Minensuche

Laut "Iswestija" will das Pentagon ab dem kommenden Jahr Atom-U-Boote vor der Marinebasis Kitsap an der US-Westküste durch Militär-Meeressäuger schützen lassen. Matischow beklagte gegenüber dem Blatt, dass Delfine noch zu Sowjetzeiten dazu ausgebildet wurden, den Schwarzmeer-Marinestützpunkt Sewastopol zu schützen und notfalls feindliche Eindringlinge mit speziellen Speeren zu töten. Delfine seien seinerzeit auch darauf abgerichtet worden, Torpedos und Minen aufzuspüren. Doch nach dem Ende der Sowjetunion sei das Trainingslager in Sewastopol aus finanziellen Gründen geschlossen worden.

Seehunde greifen Staatsfeinde an

Matischow trainiert derzeit selbst zehn Seehunde, Minen aufzuspüren, Gegenstände vom Meeresboden aufzuklauben und Tauchern zu assistieren, indem sie ihnen Werkzeuge bringen. Inzwischen seien sie in der Lage, einen russischen Taucher "von seinem Feind zu unterscheiden" und einen Feind "unschädlich zu machen". Der Wissenschaftler ist nach eigener Aussage in Russland einer der wenigen Forscher auf diesem Gebiet. Die Russische Akademie der Wissenschaften unterstützt seine Arbeit als Beitrag zum Studium des Verhaltens von Meeressäugern, Mittel erhält er außerdem auch von der russischen Marine.

Quelle: ntv.de, AFP

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