Affen und Menschen können nicht verlieren Schimpansen flippen beim Glücksspiel aus
30.05.2013, 00:51 Uhr
Affen und Menschen haben viele Ähnlichkeiten. Eine Studie zeigt, dass uns Affen auch emotional ähnlich sind.
(Foto: dpa)
Wut, Trauer, Verzweiflung: Eine falsche Entscheidung kann viele Emotionen auslösen. Eine Studie aus den USA zeigt nun, dass Affen in solchen Situationen nicht viel anders reagieren als Menschen. Vor allem im Glücksspiel können die Emotionen der Affen schon einmal überkochen.
Schimpansen können nach riskanten Entscheidungen ähnlich emotional wie Menschen reagieren. Verzocken sich die Affen etwa bei einem Glücksspiel, fangen sie an zu schreien, sie kratzen oder schlagen um sich. Für eine neue Studie von US-Forschern im Journal "PLOS One" machten die Wissenschaftler verschiedene Versuche mit Schimpansen und Bonobos aus afrikanischen Schutzeinrichtungen.
Im ersten Versuch mussten sich 38 Tiere zwischen einer großen und einer kleinen Futterportion entscheiden. Wählten die Affen den kleinen Snack, erhielten sie diesen sofort. Suchten sie sich jedoch die große Portion aus, bekamen sie diese erst nach einer oder zwei Minuten Wartezeit. Alle möglichen Optionen wurden vorher mit den Tieren trainiert.
Schimpansen sind geduldig, aber auch wehleidig
In knapp zwei Dritteln der Fälle entscheiden sich die Affen dafür, auf die große Portion zu warten. Vorausgesetzt die Wartezeit betrug nicht mehr als eine Minute. Bei einer zweiminütigen Wartezeit war dann nur noch rund die Hälfte der Affen bereit, auf ihr Essen zu warten. Schimpansen waren im Vergleich zu den Bonobos zwar geduldiger. Sie waren allerdings auch wehleidiger und schrien, jammerten und fiepten beim Warten mehr.
In einem zweiten Versuch wurden die Affen vor die Wahl gestellt: Sie konnten sich für eine riskante oder eine sichere Futteroption entscheiden. Bei der riskanten Option erhielten die Affen entweder ihren Lieblingssnack oder ein Essen, das sie nicht gerne mögen. Bei der sicheren Option bekamen die Tiere immer mittelmäßiges Futter.
Bei diesem Versuch zeigten sich die Schimpansen deutlich risikofreudiger, sie wählten in knapp zwei Dritteln der Fälle die Glücksspiel-Option. Die Bonobos entschieden sich nur in knapp 40 Prozent der Fälle für die Zockerei. Verloren die Affen bei dem Glücksspiel, waren sowohl die Schimpansen als auch die Bonobos von negativen Emotionen ergriffen.
Ähnlich emotional wie Menschen
"Psychologen und Ökonomen haben herausgefunden, dass Gefühle beim Menschen eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, komplexe Entscheidungen zu treffen. Etwa, wenn es um die Frage geht, Geld zu investieren oder zu sparen", erklärt Studienautorin Rosati. Ihre Untersuchung zeige, dass Affen nach einer riskanten Wahl ähnlich emotional wie Menschen reagieren. Weitere Forschung sei jedoch notwendig, um herauszufinden, ob diese emotionalen Reaktionen dazu führen, dass die Tiere zukünftige Entscheidungen anders treffen.
Quelle: ntv.de, dpa