Fettabbau bei Krebs Schlüsselmolekül entdeckt
06.06.2008, 12:15 UhrForscher des Deutschen Krebsforschungszentrums haben ein Molekül entdeckt, das für den Fettabbau bei Krebserkrankungen verantwortlich sein könnte. Vor allem bei Tumoren in der Bauchspeicheldrüse und in der Lunge leiden viele Patienten an der so genannten Tumorkachexie: Das Körperfett wird abgebaut und in der Leber eingelagert, die Patienten magern stark ab und sind sehr geschwächt, nicht selten droht Organversagen.
Die Ursache dafür scheinen Signale der Tumore zu sein, allerdings wurden diese Signale trotz intensiver Forschung bisher nicht entdeckt. Laut einer Mitteilung des Krebsforschungszentrums wandten sich die Wissenschaftler deshalb dem anderen Ende der Signalkette zu und entdeckten, dass das Molekül RIP 140 in der Leber gesunder Mäuse als eine Art Hemmschalter für den Fettabbau wirkt. In krebskranken Mäusen ist das Molekül aktiver, weshalb solche Mäuse eine Fettleber aufweisen.
Schalteten die Forscher das Molekül in den Leberzellen der krebskranken Mäuse aus, normalisierte sich der Fetthaushalt der Leber in wenigen Tagen. "Jetzt suchen wir nach dem Aktivator von RIP 140", sagte der Forscher Stephan Herzog. Die Forscher haben ihre Ergebnisse in der Online-Ausgabe der Zeitschrift "Hepatology" veröffentlicht.
Quelle: ntv.de