Mit 17.200 Solarzellen ausgestattet "Solar Impulse 2" absolviert ersten Flug
02.06.2014, 11:36 Uhr
Der Flieger hat eine Spannweite von 72 Metern. In den Tragflächen sind die Solarmodule untergebracht.
(Foto: dpa)
Knapp ein Jahr vor einer geplanten Erdumrundung absolviert das Schweizer Sonnenenergie-Flugzeug "Solar Impulse 2" seinen Jungfernflug. Der Einsitzer hat eine Spannweite von 72 Metern - das ist mehr als bei einem Jumbojet.
Das Schweizer Sonnenenergie-Flugzeug "Solar Impulse 2" hat seinen ersten Testflug knapp ein Jahr vor der geplanten Umrundung der Erde erfolgreich hinter sich gebracht. Die Maschine hob um 05.37 Uhr vor Dutzenden Schaulustigen vom Airport Payerne unweit des Neuenburgersees ab. Der Flug dauerte 2 Stunden und 15 Minuten. Am Steuerknüppel saß Testpilot Marcus Scherdel.
Start und Landung des Einsitzers mit einer Spannweite von 72 Metern - das ist mehr als bei einem Jumbojet - seien planmäßig verlaufen, erklärte eine Sprecherin des Solarprojekts von Flugpionier Bertrand Piccard. Mit der einsitzigen "Solar Impulse 2" wollen Piccard und weitere Piloten 2015 in wechselnden Schichten die Welt umfliegen. Bei der Überquerung von Ozeanen muss die Maschine dann ohne Treibstoff bis zu fünf Tage und Nächte fliegen. "Solar Impulse 2" ist mit mehr als 17.200 Solarzellen ausgestattet, die vier Elektromotoren antreiben.
Insgesamt ist das Cockpit auf 3,8 Quadratmetern so eingerichtet, dass der Pilot es dort etwa eine Woche aushalten kann. Das könnte mehrmals nötig werden, etwa wenn "Si2" die Ozeane überquert. Dabei ist die Kabine weder druckfest noch kann sie beheizt werden. "Solar Impulse 2" verfügt nicht nur über eine Toilette und einen Business-Class-Sitz zum Ausruhen, sondern auch über einen Autopiloten.
Piccard hatte 2013 mit dem Vorgängermodell "Solar Impulse" die 5000 Kilometer von San Francisco bis New York in mehreren Tagesetappen zurückgelegt. Insgesamt war die "Solar Impulse" damals 105 Stunden und 41 Minuten in der Luft, also knapp viereinhalb Tage oder 17,5 Stunden pro Flug. Die insgesamt gut 3000 Meilen schwebte der High-Tech-Flieger allerdings nur in Motorroller-Geschwindigkeit dahin: Im Schnitt war er 28,8 Knoten schnell, etwa 53 Kilometer in der Stunde.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa