Wunsch nach einer Zigarette Sport verringert Verlangen
16.02.2009, 08:05 UhrWer seiner Sucht nach Nikotin entkommen will, könnte im Sport einen Helfer finden. Das berichten Forscher um Kate Janse Van Rensburg von der University of Exeter. Die Wissenschaftler hatten ihren zehn Probanden - allesamt Raucher - ins Gehirn geblickt, während sie ihnen Fotos zeigten, auf denen Zigaretten zu sehen waren und damit das Verlangen danach auslösen. Hatten sich die Versuchspersonen zuvor sportlich betätigt, war der Wunsch nach einer Zigarette schwächer. Die Resultate sind im Journal "Psychopharmacology" veröffentlicht. Sie bestärken die wachsende Zahl von Annahmen, nach denen Sport bei der Rauchentwöhnung helfen kann, so die Wissenschaftler.
Nach 15 Stunden Rauchabstinenz wurde den Probanden eine moderate, zehnminütige Fahrradtour verordnet. Danach wurden ihnen 60 Bilder gezeigt, zum Teil mit Zigaretten als Motiv. Währenddessen blickte das Team um van Rensburg mit der funktionellen Magnetresonanz-Tomographie ins Hirn der Teilnehmer. Diese Technik zeigt, welche Bereiche besonders gut durchblutet und aktiv sind. Bei einer zweiten Gelegenheit wiederholten die Forscher diesen Versuch - nur ließen sie das Radfahren weg. In beiden Fällen sollten die Probanden über ihr Verlangen nach dem Blauen Dunst berichten.
Das Resultat: Raucher, die die Bilder ohne vorherige körperliche Betätigung betrachteten, spürten einen stärkeren Drang zum Nikotin als jene, die vorher zehn Minuten unterwegs waren. Dies spiegelte sich auch in den Aktivitätsmustern des Hirns wieder. Ohne das Radfahren zeigten die zur Verarbeitung von Belohnungs- und optischen Reizen zuständigen Zentren eine erhöhte Aktivität beim Ansehen der Bilder. Nach dem Radfahren blieb die erhöhte Aktivität aus.
Quelle: ntv.de