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14 Millionen Jahre alt Tundra in der Antarktis

In einer eisfreien Mulde eines antarktischen Tals haben Forscher Überreste einer 14 Millionen Jahre alten Tundra entdeckt. Unter den einmaligen Funden seien Kieselalgen, Moose und Insekten, schrieben die Wissenschaftler von der Boston University in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften.

Die Moose seien gefriergetrocknet und könnten rehydriert werden. Die Fossile sind die letzten Zeugen des Lebensraums aus der Mitte des Miozäns, der kurz darauf infolge eines weltweiten Temperaturabfalls von Polareis bedeckt wurde.

Stängel, Blätter, Krebse

Studienleiter Adam Lewis und seine Gruppe entdeckten die Überreste im McMurdo Trockental des Transantarktisches Gebirges. Sie vermuten, dass die Funde als Sediment in Seen entstanden, die von Moränen der sich zurückziehenden Gletscher umgeben waren. Zwischen Stängeln und Blättern der Pflanzen entdeckten die Forscher Schalen winziger Krebse sowie Pollen und Sporen. Es standen also vermutlich Büsche nahe am Wasser, das Klima war mit etwa fünf Grad im Sommer deutlich wärmer und nasser als heute mit minus zwölf Grad.

Während des Kältesturzes vor 14,07 Millionen bis 13,85 Millionen Jahren rutschten die Temperaturen der Studie zufolge um mindestens acht Grad ab. Folge war der Übergang von feuchtigkeits- zu kältebasierter Gletscherbildung in Teilen des Transantarktischen Gebirges und die Ausrottung der Pflanzen und Tiere in der Tundra. Die Qualität der Fossilien sowie weitere Indikatoren deuten den Forschern zufolge darauf hin, dass der Übergang zum Polareis unwiderruflich war – einmal begonnen kehrte sich diese Entwicklung nicht mehr um.

Quelle: ntv.de

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