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Besondere Flügelkonstruktion Urzeit-Ibisse prügelten sich

Moderne Ibisse verteidigen ihr Gebiet ebenfalls entschieden, prügeln sich aber nicht mehr.

Moderne Ibisse verteidigen ihr Gebiet ebenfalls entschieden, prügeln sich aber nicht mehr.

(Foto: picture alliance / dpa)

Prähistorische Ibisse haben mit "Dreschflegel-Flügeln" aufeinander eingeschlagen. Das berichtet ein Team um den überraschten Forscher Nicholas Longrich von der Yale University in den "Proceedings B" der britischen Royal Society. Die Forscher hatten Skelettteile prähistorischer Tiere namens Xenicibis untersucht. Diese Urvögel zählen zu den Ibissen und lebten bis vor rund 10.000 Jahren auf Jamaica. Vieles deute darauf hin, dass die Tiere ihre Arme mit großer Kraft nach vorne schleuderten, um mit den dick verstärkten Handknochen am Ende der Flügel auf ihre Gegner einzudreschen, teilen die Forscher mit.

"Kein Tier hat je so etwas entwickelt wie dies", erklärte Longrich mit Blick auf die Flügelkonstruktion. "Wir kennen kein anderes Tier, das seinen Körper wie einen Dreschflegel nutzt." Zuerst hatte er die verdickten und daher sehr stabilen Handknochen am Ende der Flügel noch für eine Deformation gehalten, berichtete der Forscher. "Niemand konnte glauben, dass es so bizarr war."

Die flugunfähigen Tiere waren etwa so groß wie ein Huhn. Ihre Brustmuskulatur war aber stärker ausgebildet als bei anderen flugunfähigen Vögeln. Dies war einer der ersten Hinweise darauf, dass die Flügel noch einem anderen Zwecke dienen könnten. Moderne Ibisse schlagen nicht auf diese Weise aufeinander ein. Dennoch verteidigen sie ihr Revier entschieden und kämpfen um Brutplätze und Futter.

Quelle: ntv.de, dpa

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