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Wurden kleine Eier zum Verhängnis? Warum die Dinos ausstarben

Kleines Ei, großer Dino.

Kleines Ei, großer Dino.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Wissenschaft ist sich eigentlich einig: Nach einem Meteoriteneinschlag erholt sich der Bestand an Dinosauriern nicht mehr, die Urzeitlebewesen sterben aus. Doch welche Mechanismen dazu genau führen, ist noch immer ungeklärt. Schweizer Forscher präsentieren jetzt eine neue Theorie: Demnach sind die kleinen Dino-Eier das Problem.

Kleine Eier, winzige Babys, gigantische Eltern. Möglicherweise war es der außergewöhnliche Größenunterschied zwischen neugeschlüpften und erwachsenen Tieren, der den Dinosauriern den Tod brachte. Die Frage, warum die Dinos nach dem Meteoriten-Einschlag ausstarben, die Säugetiere aber überlebten, ist bis heute nicht ganz geklärt. Ein Forscherteam um Marcus Clauss und Daryl Codron von der Universität Zürich veröffentlichte nun seine Erkenntnisse dazu im Fachjournal "Biology Letters" der britischen Royal Society.

Ein Dinosaurier musste enorm zunehmen, bis er ausgewachsen war. Eine Dino-Mutter mit einem Gewicht von vier Tonnen sei 2500 Mal so schwer gewesen wie ihr Neugeschlüpftes - das ist den Forschern zufolge außergewöhnlich. Zum Vergleich: Eine frischgebackene Elefanten-Mama wiege nur etwa 22 Mal so viel wie ihr Baby.

Die Jungtiere der Dinosaurier waren im Verhältnis so winzig, da die Eier vergleichsweise klein waren. Die Schale eines riesigen Eis wäre zu dick gewesen - denn ein großes Ei braucht eine dicke Schale. Doch die Jungtiere darin bekommen durch die Schale ihren Sauerstoff - eine zu dicke Schale würde diese Versorgung verhindern.

Nahrungsgrundlage fällt weg

Daher schlüpften die Dino-Babys als Winzlinge. Während ihres Wachstums belegten sie nach Studienangaben zahlreiche ökologische Nischen - und verdrängten dabei kleinere Saurier. So seien viele kleine Dino-Arten durch die Konkurrenz zu den Kindern der Riesen-Saurier ausgestorben.

"Nach einer globalen langanhaltenden Katastrophe - wie dem Meteoriten-Einschlag - waren über Tausende von Jahren die Nischen für sehr große Lebewesen zerstört", erklärte Marcus Clauss. Der Grund: Viele Pflanzen wuchsen nach solchen Katastrophen nicht mehr - die Nahrungsgrundlage für größere Pflanzenfresser verschwand. Mit ihnen starb wiederum die Nahrung großer Fleischfresser.

Kleineren Tiere gelang es nach Auskunft von Clauss dagegen auch unter sehr bescheidenen Verhältnissen zu überleben: Sie fraßen kleine Restmengen von Pflänzchen, Insekten und andere wirbellose Tiere. Da es aber kaum kleine Dinosaurier gab, war deren Nischen-Kampf mit ähnlich großen Säugern schnell verloren. Das sei der Siegeszug der Säugetiere - und das Ende der Saurier gewesen.

Quelle: ntv.de, dpa

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