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Schillers Schädel Welcher ist es?

Mehr als 200 Jahre nach dem Tod Friedrich Schillers wollen Wissenschaftler das Rätsel um seine sterblichen Überreste endgültig aufklären: Dazu öffneten sie am Donnerstag das historische Schillergrab in Bonn und exhumierten die Gebeine der Ehefrau des Dichterfürsten, Charlotte von Schiller, und ihres zweitältesten Sohnes Ernst, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Den sterblichen Überresten entnahmen die Forscher DNA-Proben.

Die Anthropologen wollen im Projekt "Der Friedrich-Schiller-Code" mit DNA-Vergleichen das Geheimnis um die Schiller-Schädel lösen. Sie sollen herausfinden, welcher der beiden dafür in Frage kommenden Schädel dem Dichter tatsächlich zugeordnet werden kann. Damit würde ein 150 Jahre andauernder Gelehrtenstreit beendet.

Das Landesfunkhaus Thüringen des Mitteldeutschen Rundfunks und die Klassik Stiftung Weimar hatten das Projekt angestoßen, wie die Stadt Bonn mitteilte. Die Untersuchung auf dem Alten Friedhof in Bonn leiteten die Anthropologen Professor Ursula Wittwer-Backofen aus Freiburg und Herbert Ullrich aus Berlin. Inzwischen sei das Schillergrab wieder verschlossen und hergerichtet. Die Ergebnisse des Projektes würden für November erwartet.

Die Klassik-Stiftung Weimar habe die in ihrem Besitz befindlichen sterblichen Überreste zur Verfügung gestellt, die Friedrich Schiller zugeordnet werden. Dazu gehörten die beiden Schädel sowie Skelett-Teile und Haarlocken, hieß es. Nach Abschluss der Untersuchungen sollten die Gebeine wieder bestattet und die Grabstätte restauriert werden. Mit den DNA-Untersuchungen der Schiller zugeordneten Gebeine wurden Rechtsmediziner der Universität Innsbruck beauftragt, die auch den vermutlichen Mozartschädel untersucht hatten.

Nach einem Jahr intensiver Untersuchungen liegen demnach gesicherte Ergebnisse vor, wie die Stadt Bonn berichtete. Für die Bestätigung sei nun ein DNA-Vergleich mit Schillers leiblichem Sohn notwendig. Gerichtsmediziner Professor Walther Parson erklärte, die Bonner Graböffnung sei wissenschaftlich notwendig. "Die Untersuchungen der Bonner Proben haben für die endgültige Beweisführung der bisherigen Erkenntnisse eine Schlüsselstellung".

Quelle: ntv.de

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