Mangelnde Mundhygiene kann töten Zähne zeigen Herzgesundheit
13.04.2010, 10:50 UhrMenschen mit Zahnlücken haben einer Studie zufolge ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko. "Herz-Kreislauf-Erkrankungen, besonders Erkrankungen der Herzkranzgefäße, hängen eng mit der Zahl der Zähne zusammen", sagte einer der Autoren, der schwedische Wissenschaftler Anders Holmlund.
Ein Mensch, der nur noch weniger als zehn eigene Zähne im Mund hat, hat laut dem Co-Autor der schwedischen Studie ein sieben Mal höheres Risiko, an einem Herzproblem zu sterben als ein gleichaltriger Mensch mit vollem Gebiss. In den vergangenen Jahren wiesen mehrere Studien bereits einen Zusammenhang zwischen Zahnhygiene und Herzkrankheiten nach, die Untersuchung von Holmlund und seinen Kollegen Gunnar Holm und Lars Lind stellt aber als erste eine Verbindung mit der Zahl der Zähne her.
Risikofaktor für Herzkrankheiten
Erreger könnten bei Infektionen im Mundraum in den Blutkreislauf gelangen und schließlich zu einer chronischen Entzündung führen, erklärte Holmlund den Zusammenhang. Dies sei wiederum ein Risikofaktor für Herzkrankheiten. Die Zahl der verbliebenen echten Zähne könnte einen Hinweis darauf geben, wie oft ein Mensch chronischen Mundraum-Infektionen ausgesetzt gewesen sei.
Für die schwedische Studie wurden über einen Zeitraum von durchschnittlich zwölf Jahren 7674 Männer und Frauen beobachtet, die mehrheitlich an Zahnfleisch-Erkrankungen litten. Die Wissenschaftler untersuchten dabei die Todesursache der 629 Menschen, die während der Untersuchung starben. In 299 Fällen waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Ursache. Holmlund fügte allerdings selbstkritisch hinzu, dass die Studie sozio-ökonomische Faktoren sowie andere Risikofaktoren für Herzerkrankungen weitgehend unberücksichtigt ließ.
Herzkrankheiten sind weltweit häufigste Todesursache: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben an ihnen jährlich mehr als 17 Millionen Menschen - Tendenz steigend.
Quelle: ntv.de, AFP